Gar nicht luxuriöses Arbeiten
Mobbing bei Rolex: Wer sich wehrte, flog sofort hinaus
Der Schweizer Uhrenhersteller Rolex habe Opfer von Mobbing und Belästigung unrechtmäßig entlassen, sagt die Gewerkschaft.
Laut Gewerkschaft Unia hat rund 50 Zeugenaussagen erhalten und heftige Vorwürfe gegen Rolex geäußert: Demnach gab es im Hauptsitz der Firma Dutzende Fälle von Belästigung und Mobbing, das Unternehmen habe zudem Opfer missbräuchlich entlassen. Nun reicht Unia eine Klage beim Arbeitsgericht ein.
Fälle wiederholter Belästigung in Genf
"Seit Jahren werden der Gewerkschaft Fälle von wiederholter Belästigung in der Abteilung des weltweiten Servicegeschäfts von Rolex in Genf gemeldet", sagte Gewerkschaftssekretär Alejo Patiño am Montag vor den Medien, wie "Swissinfo" unter Berufung auf Keystone-SDA berichtet. Mitarbeitende berichteten von einem Vorgesetzten, der sie jahrelang schikaniert und ein toxisches Klima verbreitet habe. Rolex habe das gewusst und den Angestellten geschützt. Ein Mitarbeiter sagte, er habe die Kündigung erhalten, weil er sich gegen die Schikanen gewehrt habe.
"Zunächst haben sie alles komplett abgestritten"
"Zunächst haben sie alles komplett abgestritten", sagte Patiño. Später habe Rolex einer internen und externen Prüfung zugestimmt. Die von den Beschäftigten geforderten Maßnahmen habe das Unternehmen trotzdem nicht umgesetzt. Rund 15 Beschäftigte hätten die Situation daraufhin beim kantonalen Amt für Arbeitsinspektion angezeigt, dieses stellte einen Antrag auf Einhaltung der Vorschriften.
Rolex verspricht Neuorganisation der Abteilung
Gegenüber AWP sagt Rolex, der Konzern habe "sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um der Situation ein Ende zu setzen". Rolex spreche von "Funktionsstörungen" und habe eine Neuorganisation der betroffenen Abteilung versprochen, schreibt die der Nachrichtenagentur. Zudem habe Rolex Entlassungen vorgenommen und das kantonale Amt für Arbeitsinspektion darüber informiert. Das Unternehmen arbeitet nun mit dem Amt zusammen, um Präventionsmaßnahmen umzusetzen.