Zehn Maßnahmen

Mit diesen neuen Regeln reagiert Rapid auf Skandal

Rapid stellte seinen neuen Maßnahmenkatalog vor, reagierte damit auf den Derby-Skandal und den homophoben Gesang von Spielern und einem Co-Trainer.

Sport Heute
Mit diesen neuen Regeln reagiert Rapid auf Skandal
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz und Vize-Präsidentin Edeltraud Hanappi-Egger.
Gepa

Fünf Rapid-Spieler wurden am Montag von der Liga gesperrt, Co-Trainer Stefan Kulovits erhielt eine Funktionssperre. Kulovits hatte gemeinsam mit Kapitän Guido Burgstaller, Marco Grüll, Niklas Hedl, Thorsten Schick und Maximilian Hofmann bei den Rapid-Ultras den 3:0-Derbysieg gefeiert. Auf Videos ist zu sehen und hören, wie das Sextett in einen homophoben Ultras-Gesang einstimmte.

Eine Woche nach dem Eklat, einen Tag nachdem die Liga ihre Strafen verkündet hatte, stellten Präsident Alexander Wrabetz und Vize-Präsidentin Edeltraud Hanappi-Egger am Dienstag auf einer Pressekonferenz von Rapid einen Maßnahmen-Katalog zur Bekämpfung von Homophobie im und rund um den Klub vor.

Die knallharten Rapid-Strafen für den Derby-Skandal

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    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
    Die Rapid-Stars (links Marco Grüll, daneben Guido Burgstaller, rechts Co-Trainer Stefan Kulovits) sangen mit Ultras ein homophobes Lied. Der Skandal nach dem Derby am 25. Februar hat für die Hütteldorfer Folgen. Hier der Überblick über die Strafen und das Geschehene.
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    Hier die zehn Maßnahmen:

    1. Verantwortung übernehmen
    Die an den Vorfällen beteiligten Spieler und Funktionäre sind sich ihrer Verfehlungen bewusst und bereuen diese zutiefst. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und werden freiwillig entsprechende Organisationen gegen Diskriminierungen unterstützen. Weiterhin werden sie sich aktiv als Botschafter für das Leitbild des SK Rapid gegen Homophobie, Sexismus und Diskriminierung einsetzen.

    2. Nachschärfung der persönlichen Verantwortung in den Arbeitsverträgen
    Der SK Rapid wird in allen Arbeitsverträgen festlegen, dass sich die Mitarbeiter:innen vollumfänglich zu dem Leitbild des SK Rapid bekennen und entsprechend handeln. Gleichzeitig wird der Ethikrat beauftragt, entsprechende Sanktionsmechanismen bei Verstößen zu erarbeiten und konsequent umzusetzen.

    3. Sensibilisierung und Kompetenzerweiterung
    Alle an den Vorfällen beteiligten Spieler und Funktionäre unterziehen sich einer verpflichtenden Sensibilisierungsschulung, die über ihre erbrachten Eigenleistungen finanziert wird. Für einen langfristigen Effekt werden insbesondere Führungskräfte, Fanbetreuung und Schlüsselpersonen kontinuierlich hinsichtlich Homophobie, Sexismus und Diskriminierungen jeglicher Art diversitätskompetent geschult.

    4. Stärkung der Zusammenarbeit mit einschlägigen Institutionen
    Der SK Rapid evaluiert verschiedene Kooperationsmöglichkeiten mit gegen Homophobie und Diskriminierung engagierten Institutionen und Vereinen und setzt entsprechende Kooperationsprojekte um. Darüber hinaus wird mit den Diversitätsbeauftragten der Sponsoren an gemeinsamen Themen gearbeitet.

    5. Vermittlung der Werte des SK Rapid in der Nachwuchsarbeit
    Der SK Rapid baut entsprechende pädagogische Konzepte in seine Nachwuchsarbeit ein, mit Fokus auf die Akademie, da gerade diese Phase für das Selbstverständnis als Fußballer:in besonders wichtig ist. Der SK Rapid will damit auch seiner erzieherischen Funktion gerecht werden und das inklusive Leitbild des Vereins in der Nachwuchsarbeit vermitteln.

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    6. Diversitätskompetenz intern fördern
    Es wird eine Position eines/einer Diversitätsbeauftragten mit einem entsprechenden Aufgabenprofil geschaffen.

    7. Einsetzen eines Change-Teams
    Der SK Rapid identifiziert Keyplayers, neben Schlüsselspieler:innen aus den Männer- und Frauenteams unterschiedliche Mitglieder aus der Rapid-Familie, die intensiv an der Veränderung der Sport- und Vereinskultur mitwirken und sich als Fürsprecher:innen und Testimonials zur Verfügung stellen werden.

    8. Breite Kommunikation des Leitbildes
    Das Leitbild des SK Rapid, welches Diskriminierungen jeglicher Art verurteilt, wird allen sichtbar in Erinnerung gerufen, durch u.a. Bedrucken auf Getränkebechern, Publikationen und Sichtbarmachung im Stadion. Darüber hinaus werden neue Dialogformate mit der aktiven Fanszene entwickelt und umgesetzt.

    9. Der SK Rapid schafft positive Anreize für Initiativen gegen Homophobie, Sexismus und Diskriminierung
    Es wird ein eigener Preis für die besten Fan-Initiativen gegen Diskriminierung ausgelobt.

    10. Forcierung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Anti-Diskriminierung im Fußballsport
    Der SK Rapid führt eine Studie zum Umgang mit Homophobie im Fußballstadion durch und startet die Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen. Ein (internationaler) Kongress wird den wissenschaftlichen Diskurs fördern und Umsetzungsstrategien erarbeiten.

    Unschönes Derby-Nachspiel

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      Rapid-Fans nach dem Schlusspfiff am Rasen. 
      Rapid-Fans nach dem Schlusspfiff am Rasen.
      GEPA

      Protest gegen Sperren

      Wrabetz kündigte zudem an, dass Rapid Protest gegen das "überaus harte" Strafmaß der Bundesliga einzulegen. Die fünf betreffenden Kicker, darunter speziell mit Burgstaller, Grüll und Hedl drei derzeitige Stammspieler und Stars, fehlen den Hütteldorfern unter anderem kommenden Sonntag im "Finale" um die Meisterrunde. Rapid braucht zu Gast bei Klagenfurt zumindest einen Punkt, muss ansonsten zittern, von Rivale Austria noch ins Abstiegs-Playoff geschickt zu werden.

      Auf den Punkt gebracht

      • Rapid reagiert auf den Derby-Skandal und den homophoben Gesang von Spielern und einem Co-Trainer, indem der Verein einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von Homophobie vorstellt und zehn Maßnahmen zur Verbesserung der Situation einführt
      • Außerdem kündigt Präsident Wrabetz an, gegen die Strafen der Bundesliga zu protestieren, die dazu führen, dass fünf Spieler für das kommende wichtige Spiel gesperrt sind
      red
      Akt.