Oberösterreich

21 statt 23 Grad – so einfach sparst du fast 700 Euro im Jahr

Jeder Euro zählt in Zeiten der Teuerung. Der Energiesparverband zeigt jetzt, wie eine Familie mit ein paar Änderungen im Alltag Hunderte Euro spart.

Johannes Rausch
Um Energie und Kosten zu sparen gibt es zahlreiche Tipps (Symbolbild)
Um Energie und Kosten zu sparen gibt es zahlreiche Tipps (Symbolbild)
Getty Images / iStockphoto

Unter dem Motto "Oberösterreich zündet den Energiesparturbo" stand ein Treffen von Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) und dem Geschäftsführer OÖ Energiesparverband Gerhard Dell am Mittwoch in Linz. Achleitner präsentierte dabei eine "umfassende Informationskampagne zum Energiesparen". Ziel sei es, die Menschen, Gemeinden, Betriebe und Vereine "direkt und möglichst niederschwellig zu erreichen."

"Fan der Eigenverantwortung"

"Ich bin ein Fan der Eigenverantwortung und gehe davon aus, dass die Menschen aufgrund der Preissteigerungen aus eigenem Antrieb Energie einsparen werden", betonte Achleitner gegenüber "Heute": "Deshalb haben wir unsere OÖ Energiespar-Offensive gestartet, bei der wir den Menschen Tipps zum Energiesparen geben, die leicht umsetzbar sind und trotzdem viel bringen. So verschicken wir eine OÖ Energiespar-Broschüre an alle Haushalte als ein Rezeptbuch mit Tipps zum Energiesparen.“

Die Eigenverantwortung sei zentral, "jede und jeder von uns hat die Möglichkeit, einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten."

Auch der Zeitpunkt sei laut Achleitner wichtig, so solle jeder bereits jetzt Energie sparen und "nicht erst im Winter": "Denn jede Kilowattstunde Strom, die aktuell nicht verbraucht wird, spart nicht nur bares Geld, sondern sorgt auch dafür, dass mehr Gas für den Winter gespeichert werden kann. Fast 30 Prozent des Gasverbrauchs entfallen in Österreich auf die Erzeugung von Strom."

Zehn Energiespar-Tipps vom OÖ Energiesparverband:
1.) Raumtemperatur senken
2.) Richtig lüften
3.) Thermostatventile verwenden
4.) Geschwindigkeit reduzieren
5.) Runter mit dem Standby-Verbrauch bei Unterhaltung, Homeoffice und Kleingeräten
6.) Heizungsumwälzpumpe tauschen
7.) Heizkörper entlüften
8.) Warmwasser nicht ungenutzt laufen lassen
9.) Wäschetrockner bewusst verwenden
10.) Waschmaschine: nicht wärmer waschen als nötig
Nähere Informationen zu allen Punkten sind unter www.energiesparverband.at zu finden

"Die Lage ist ernst"

Die österreichischen Gasspeicher sind derzeit zu mehr als 70 Prozent und sollen bis zum 1. November zu 80 Prozent gefüllt sein. Achleitner zeigt sich darüber erfreut, aber warnt gleichzeitig: "Es ist positiv, dass die Einspeicherung von Gas vorangeht. Aber die Gasversorgung ist weiterhin mit vielen Unsicherheiten behaftet, daher gilt weiterhin, möglichst viel Strom sparen, damit möglichst viel Gas gespeichert werden kann."

"Die Lage ist ernst, wir müssen alles unternehmen, um zu verhindern, dass im Winter die Wohnungen kalt bleiben und die Betriebe still stehen. Um die Energieversorgung für die Menschen und die Betriebe in Oberösterreich abzusichern, braucht es insbesondere auch einen oberösterreichischen Schulterschluss beim Energiesparen", unterstrich der Wirtschafts- und Energielandesrat.

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (l.) und Energiesparverband-Geschäftsführer Gerhard Dell
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (l.) und Energiesparverband-Geschäftsführer Gerhard Dell
Land OÖ / Grilnberger

Rechenbeispiel "Durchschnittshaushalt"

Der OÖ Energiesparverband präsentierte ein Rechenbeispiel eines "Durchschnittshaushaltes", das zeigt, wie einfach man viel Geld sparen kann. Unter Einhaltung der zehn Energiespartipps (siehe Infobox) errechnete der Verband eine Summe von 690 Euro pro Jahr, die sich einsparen lassen.

Angenommen wurde ein durchschnittlicher Haushalt, bestehend aus vier Personen, die in einem Einfamilienhaus mit 200 m2 und einem Energieverbrauch von 15.000 Pkw-Kilometer pro Jahr leben:

Fast 700 Euro lassen sich durch verschiedene Maßnahmen einsparen
Fast 700 Euro lassen sich durch verschiedene Maßnahmen einsparen
Quelle: OÖ Energiesparverband, Grafik: "Heute"

Die durchschnittliche Verteilung der Haushalts-Energiekosten setzt sich laut Energiesparverband wie folgend zusammen: 40 Prozent Heizung, 30 Prozent PKW, 20 Prozent Strom und 10 Prozent Warmwasser.

23 Prozent des Haushalts-Stromverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt sind auf Home-Office, TV, Kleingeräte und Standby zurückzuführen.

Maßnahmen der Energiesparkampagne im Überblick:
1.) Energiesparbroschüre des Landes OÖ ergeht per Post an alle Oberösterreicher
2.) Energiesparstraße auf dem Urfahraner Herbstmarkt in Linz (1. bis 9. Oktober)
3.) Energiespartag des Energieressorts gemeinsam mit dem ORF OÖ (13. Oktober)
4.) Informationsoffensive des Energiesparverbandes für Haushalte, Gemeinden, Betriebe und Vereine

"Verbrauchen wir alle weniger Energie"

Wie "Heute" berichtete, präsentierte die Regierung kürzlich ihren Energiesparplan. Bei den darin enthaltenen zentralen Punkten (Heizen, Duschen, Auto, Strom, Kühlschrank, Auto) gäbe es genug Einsparpotenzial.

"Verbrauchen wir alle weniger Energie, damit am Ende mehr da ist für alle", kommentierte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) dieses Paket.

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