Oberösterreich
"Wer sich selbst testet, soll ins Gasthaus dürfen"
Die Wirte drängen nach Monaten der Sperre auf die Öffnung. Wirte-Sprecher Thomas Mayr-Stockinger erklärt, wie das Aufsperren gehen könnte.
Seit einem Jahr hat die Pandemie Österreich in ihrem Griff. "Die Gastronomie hatte davon ungefähr ein halbes Jahr geschlossen, die restliche Zeit gab es Einschränkungen", zieht Thomas Mayr-Stockinger im "Heute"-Gespräch Bilanz.
Der Wirtesprecher in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer fordert eine Öffnung der Gastronomie – mit Auflagen und unter Einhaltung der Maßnahmen. Kernpunkt seiner Forderung:
Künftig soll man mit einem negativen Testergebnis ins Wirtshaus können!
Tests aus der Teststraße oder der Apotheke seien dabei nicht machbar, einfach aufgrund der zu großen Nachfrage. Mayr-Stockinger ist dafür, dass sich jeder selbstverantwortlich vor dem Gasthausbesuch daheim testen soll. Er sagt: "Die Gäste sollen sich selbst deklarieren, das funktioniert ja im Privatbereich auch".
Sein Plan für den künftigen Wirtshausbesuch: Man testet sich daheim. Ist das Ergebnis negativ (oder man ist genesen, geimpft bzw. hat Antikörper), kann man ins Wirtshaus gehen.
Dort muss man sich nach der Ankunft registrieren, seine persönlichen Daten angeben und eben ausdrücklich erklären, dass man innerhalb der letzten z.B. 48 Stunden einen negativen Test daheim gemacht hat.
Zugewiesene Sitzplätze, gute Lüftungssysteme, Abstandsregeln etc. sollen zusätzlich den Besuch sicher machen.
Heißt: Mit dem negativen Test steht dem Schnitzel im Gasthaus nichts mehr im Weg!
Aber werden dann nicht manche einfach lügen? Mayr-Stockinger: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ohne negativen Test oder gar mit einem positiven dann ins Gasthaus geht und dort Bekannte, Verwandte oder Freunde trifft".
Eine App, mit der man beispielsweise daheim den Testvorgang dokumentiert (so etwas gibt es bereits), sei nicht sehr sinnvoll. "Mit digitalen Lösungen spricht man ja nicht alle Bevölkerungsgruppen an".
Der Gastronom glaubt, dass Österreich mit einer solchen Lösung ein Vorreiter und Vorbild für andere Länder sein könnte. Und er sagt: "Die Gastronomie ist geschlossen, trotzdem sinken die Zahlen nicht stark. Es verschiebt sich eben vieles in den Privatbereich, wo es keine Maßnahmen wie Lüftungen und Abstandsregeln gibt".