Salzburg

Mit Creme eingeschmiert – dann tötete "Yeti" Pflegerin

Eine Pflegerin ist am Dienstag im Zoo Salzburg von Nashorn "Yeti" angegriffen und dabei tödlich verletzt worden. Ihr Ehemann musste alles mitansehen.

André Wilding
1/5
Gehe zur Galerie
    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein <a data-li-document-ref="100291088" href="https://www.heute.at/s/grosseinsatz-toter-in-nashorn-gehege-im-zoo-salzburg-100291088">zweiter Pfleger wurde schwer verletzt</a>.
    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein zweiter Pfleger wurde schwer verletzt.
    FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

    "Wir sind alle tief bestürzt und geschockt", erklärte Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner wenige Stunden nach der tödlichen Nashorn-Attacke auf eine Tierpflegerin im Zoo Salzburg bei einer Pressekonferenz. Grebner war von der Tragödie sichtlich berührt und gab zu verstehen, dass man nun genau evaluieren werde, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

    Wie "Heute" berichtete, hatte sich der Vorfall am Dienstag kurz vor 7.00 Uhr in der Nashorn-Anlage des Zoos ereignet. Eine 33-jährige Pflegerin aus Bayern (Deutschland), die seit 2014 im Zoo arbeitet, wollte Nashorn "Yeti" mit einem Stift einschmieren, um es vor Insekten zu schützen.

    Die Nashörner im Salzburger Zoo mit Markierungen.
    Die Nashörner im Salzburger Zoo mit Markierungen.
    Franz Neumayr / picturedesk.com

    Mit Insektenstift eingeschmiert

    "Die Pflegerin wollte das Tier mit einem Insektenstift einschmieren. Das passiert in den Monaten März bis Oktober täglich", erklärt Grebner in ihrem Statement. Das Eincremen mit dem Stift gehört zur täglichen Routinearbeit und ist auch den Tieren gut bekannt. Doch beim Einschmieren in den frühen Morgenstunden passierte das Unglück.

    Das 1,8 Tonnen schwere Weibchen griff aus bisher ungeklärten Gründen die junge Tierpflegerin an und verletzte sie dabei tödlich. Weshalb das 30 Jahre alte Nashorn so reagiert habe, sei bisher noch völlig unklar und müsse erst untersucht werden. Grebner: "Wir wissen nicht was passiert ist, vielleicht ist auch in der Nacht etwas geschehen, was 'Yeti' aufgewühlt hat."

    Nashörner lassen sich bürsten

    Fakt ist: alle vier Nashörner im Zoo seien an die Pflege gewöhnt und würden sich auch gut mit den Pflegerin verstehen. Die Tiere seien nicht aggressiv und würden sich auch bürsten lassen. Auf Zurufen würden sie sogar ins Innengehege kommen und dulden sogar die Blutabnahme ohne jegliche Narkose. Ein aggressives Verhalten der Tiere sei nicht bekannt – auch nicht von "Yeti".

    Die 33-jährige Tierpflegerin sei jedenfalls ein echter Profi gewesen und hätte einen guten Umgang mit den Tieren gehabt. "Sie war immer sehr vorsichtig und sehr bedacht und hat ein extrem gutes Gespür für die Tiere gehabt", stellte die Zoo-Geschäftsführerin unmissverständlich klar. Die junge Frau hätte stets professionell mit den Nashörner gearbeitet – das gilt auch für ihren Ehemann, der die Nashorn-Attacke mitansehen musste.

    Ehemann not-operiert

    Beim Versuch das Tier zu verscheuchen, wurde der 34-jährige Österreicher nämlich selbst von dem Nashorn verletzt. Yeti ging auf den jungen Mann los und attackierte ihn, dabei erlitt er schwerste Verletzungen. Er wurde nach der medizinischen Erstversorgung an der Unfallstelle medizinisch versorgt und sofort in ein Krankenhaus gebracht. Im Spital wurde er notoperiert – er soll sich nicht in Lebensgefahr befinden.

    Für seine 33-jährige Frau kam hingegen jede Hilfe zu spät, sie erlag noch im Gehege ihren Verletzungen. Der Zoo bleibt bis auf weiteres geschlossen. Wann wieder Besucher in den Zoo dürfen, ist nicht bekannt. ""Wir müssen erst schauen, wie es den Mitarbeitern geht und werden dann entscheiden. Der Zoo ist wie eine große Familie und die Trauer dementsprechend groß", so Sabine Grebner.

    1/52
    Gehe zur Galerie
      <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
      23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
      Leserreporter