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Mit "Black Panther" läutet Marvel die Revolution ein
Mehr als ein Superhelden-Film: Hollywood feiert im neusten Blockbuster endlich Diversität. Und wird damit viel Geld verdienen.
2017 war "Wonder Woman" Gesprächsthema Nummer eins im Filmgeschäft. Erstmals durchbrach der Streifen eines weiblichen Regisseurs punkto Einspielergebnis die 100-Millionen-Dollar-Marke am Startwochenende in den USA.
Patty Jenkins Superheldinnen-Streifen mit Gal Gadot in der Hauptrolle schloss das Kinojahr mit über 400 Millionen Dollar Ertrag sogar auf Platz drei ab. Da konnten weder "Spiderman" noch "Thor" mithalten. Endlich war der Beweis angetreten: Frauen können die Last eines Mega-Blockbusters auf ihren Schultern tragen, vor und hinter der Kamera.
Erster schwarzer Superheld
Die bahnbrechende Rolle, die "Wonder Woman" 2017 in Sachen Gleichberechtigung zufiel, geht 2018 nun nahtlos auf "Black Panther" über. Noch nie hat man ein Projekt dieser Größeenordnung (der neue Marvel-Film kostete 200 Millionen Dollar in der Produktion) einem afro-amerikanischen Regisseur ("Creed"-Macher Ryan Coogler) anvertraut, der ein fast aussschließlich schwarzes Ensemble (u.a. Chadwick Boseman, Michael B. Jordan und Lupita Nyong'o) führt.
Mit dem ehrgeizigen Projekt schreibt Marvel also Geschichte. Lange schien die Zeit für den großen Auftritt des schwarzen Panthers nicht reif. Bestrebungen, die Comic-Figur, die es schon seit 1966 gibt, auf die Kinoleinwand zu bringen, scheiterten wiederholt. Wesley Snipes hatte in den 1990er-Jahren vergeblich versucht, den Streifen zu realisieren.
"Black Panther" soll Mega-Hit werden
Doch es zeichnet sich ein Umdenken in der Branche ab. Nachdem fehlende Nominierungen für schwarze Schauspieler vor drei Jahren noch zum #OscarsSoWhite-Aufschrei führten, sieht es 2018 deutlich besser aus. Ein Fünftel der Nominierungen für Schauspieler entfallen auf Afroamerikaner.
Und mit "Get Out" und "Girls Trip" avancierten 2017 Filme schwarzer Regisseure mit schwarzen Darstellern zu globalen Kino-Hits. Womit das alte Vorurteil widerlegt ist, dass "schwarze" Filme bei einem "weißen" Publikum einfach nicht ankommen.
Und auch "Black Panther" scheint ersten Prognosen zufolge durch die Decke zu gehen: Es zeichnet sich ein Startwochenende von über 150 Millionen Dollar allein in den USA ab, wie das Wirtschaftsmagazin "Forbes" schätzt. Damit würde "Black Panther" in der Liga von "Rogue One: A Star Wars Story" oder "The Hunger Games" spielen und sich vor vielen anderen Marvel-Filmen wie etwa "Thor: Ragnarok" klassieren. Hinzu kommt, dass die Kritiken am Film überwältigend positiv sind und dem Film damit eine lange Laufzeit beschert sein wird.
"Black Panther" läuft seit 15. Februar im Kino. Mehr zum Film und eine ausführliche Review gibt's HIER
(cat)
(cat/20 Minuten)