Sport

Missbrauch: Der ÖSV setzt drei Kommissionen ein

Gibt es im Skiverband ein Problem mit Gewalt und Missbrauch? Der ÖSV will die von Ex-Athletin Nicola Werdenigg erhobenen Vorwürfe rasch aufarbeiten.

Heute Redaktion
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Vor knapp zwei Monaten wandte sich Ex-Rennläuferin Nicola Werdenigg an die Öffentlichkeit, packte über Missbrauch im Skisport aus. Ihre Schilderungen traten eine Lawine an Reaktionen los. Seither trauten sich immer mehr Betroffene, ihre Erlebnisse von brutalen Gewalttaten im Sport, teils sexueller Natur, zu erzählen. Was geht hinter den Kulissen des Österreichischen Ski-Verbands vor? Gleich drei Kommissionen sollen die Vorfälle nun aufarbeiten. Hier die Details.

Kommissionen im Detail



Der ÖSV will sich bei der Aufarbeitung auf drei Bereiche konzentrieren. Einerseits sollen die eigentlichen Vorwürfe durchleuchtet werden. Darüber hinaus wird es in Zukunft spezielle Schulungen für Trainer geben, um sie für diese Themenbereiche zu sensibilisieren. Drittens soll mit den heutigen Nachwuchs-Athleten gearbeitet werden: "Das Ziel ist eine Persönlichkeits-Stärkung bei den Jugendlichen."

Experten im Einsatz

Federführend bei den Kommissionen ist Waltraud Klasnic, die bereits als Oferschutzbeauftragte der Katholischen Kirche aktiv war. Im Expertenrat stehen ihr Psychiater Reinhard Haller, Richterin Caroline List, Gerald Schöpfer (Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes), und Kurt Scholz, ehemaliger Präsident des Wiener Stadtschulrates, zur Seite.

Prävention und Aufarbeitung



Martina Leibovici-Mühlberger, Expertin für Erziehungsfragen, soll sich um die Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchs-Athleten kümmern und die ÖSV-Rahmenbedingungen seit 1990 aufarbeiten. Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Österreichischen Psychologenverbandes, soll sich um mögliche Präventionsmaßnahmen kümmern.

Präsident will Klarheit



ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel meint: "Respektlosem und inakzeptablen Umgang werden wir mit Null-Toleranz begegnen. Der ÖSV begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und wird sich allfälligen Verfahren anschließen, um entsprechende Konsequenzen ziehen zu können." (heute.at)