Der Opernball Backstage
Ministerin will Flirt, Nackt-Kleid und Lugner gehetzt
Glanz beim Tanz in der Staatsoper! Beim 66. Staatsgewalze schneiten die Spitzen der Republik vorbei, Stars und Sternchen vorbei. Das Logengeflüster.
Kein Event eignet sich so gut zum Repräsentieren wie der Wiener Opernball. Und zum Ausführen des einen oder anderen Ordens… Österreichs Spitzenpolitik hatte heuer wieder zahlreiche internationale Gäste eingeladen: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Gattin Doris Schmidauer kamen mit Montenegros Präsident Jakov Milatovic, Kanzler Karl Nehammer und Gattin Katharina mit Kaja Kallas, Ministerpräsidentin von Estland.
"Der Opernball ist eine einzigartige Umgebung, um Staatsgäste zu empfangen", so Nehammer. Aus der ÖVP kamen: Karoline Edtstadler (mit NR-Präsident Sobotka und der liechtensteinischen Politikerin Dominique Hasler), Susanne Raab, Alexander Schallenberg (mit Amtskolleginnen aus Belgien und Finnland), Martin Kocher. Die Grünen vertrat Staatssekretärin Andrea Mayer.
Gemunkel um Kurz-Loge
Einer, der gar nicht anwesend war, machte trotzdem von sich reden: Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der für seine Firma SK Management eine der begehrten Parkett-Logen erstanden hatte – am Ballabend selbst aber verhindert war. Die Loge – nahe jener des SPÖ-nahen Medienmanagers Gerhard Zeiler – sei für Geschäftspartner vorgesehen. Fix angesagt hatten sich Kurz’ ehemalige Regierungskollegen Gernot Blümel und Elisabeth Köstinger.
Premiere für Nehammer-Gattin
Kanzlergattin Katharina Nehammer begleitete ihren Mann heuer erstmals zum Opernball – im Vorjahr weilte sie am Tag des Staatsgewalzes bei ihrem Hilfsprojekt in Afrika. In einer Traumrobe von Designer Atil Kutoglu glänzte sie nun in diesem Jahr.
Die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures genoss den Ballabend in Begleitung ihrer Tochter, Top-Juristin Bettina Casper-Bures, in der Loge von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Die Robe für den Opernball hatte sich SPÖ-Politikerin Bures von einer Freundin ausgeborgt: ein eleganter Traum in Blau.
Die Rosen der Nacht
Sie blühten beim 66. Staatsgewalze so richtig auf – die Königinnen der Oper. Unter den über 5.000 Gästen im ehrwürdigen Haus am Ring stach neben vieeel Glitzer und Strass heuer die Trendfarbe Gold heraus. Multitalent Silvia Schneider funkelte in einer mit Swarovski-Kristallen besetzten Traumrobe; Moderatorin Leona König führte stolz den durch jahrelange Musik-Nachwuchsförderung verdienten Orden aus.
Große Oper auch das Outfit von "Heute"-Chefin Eva Dichand, die auf eine elegante Kreation von Chanel setzte. Dem "Pink Floyd"-Blumenschmuck angepasst bezauberten Operndiva Elīna Garanča und Sasa Schwarzjirg (Callisti) in Violett und Pink. ORF-Lady Mirjam Weichselbraun machte mit eisblauem Pailletten-Kleid von Jenny Packham alles richtig.
Lugner hechelte "Priskilla hinterher"
Atemlos durch die Nacht … "'Priskilla' hält so viel mehr aus als ich", schnaufte Richard Lugner (91). Die Ex-Ehefrau von Elvis, Priscilla Presley, hatte sich als wahrer Stargast-Glücksgriff herausgestellt – aber als anstrengend, weil sie viel mehr unternahm als von "Mörtel" erwartet. Sie schrieb mehr als 5 Stunden (!) lang Autogramme, "versumperte" mit Gottfried Helnwein an der Bar im Grand Hotel und schien einfach niemals müde zu werden.
Ganz zum Leidwesen des Baumeisters, der wieder gesundheitlich angeschlagen ist. Schon vor dem Ball hatte sich Priscilla goldig gezeigt, Lugners Stress im Blitzlichtgewitter lächelte sie freundlich weg. Die Gruppe um den 91-Jährigen mit Ex-Verlobter "Bienchen Simone, Tochter Jacqueline und ihrem Verlobten Leo Kohlbauer sowie "Miss Vienna" Lucia Sisic hatte sich für eine lange Ballnacht im Grand Hotel gestärkt.
"Sie ist mir zu anstrengend"
Presleys großer Wunsch sollte erfüllt werden, das war Lugners großes Ziel: "Sie will ja mit mir tanzen und mindestens bis 1 Uhr bleiben, und das, obwohl ihr Flieger um kurz vor 7 Uhr in der Früh geht. Es könnte sein, dass sie länger bleibt als ich. Diese Energie!" Und seufzend: "Sie ist mir zu anstrengend." Aber: Mission erfüllt, das gemeinsame Tänzchen kam zustande.
Glänzende Männer
Sie waren die schmucken Könige der Nacht – einer setzte sich sogar selbst die Krone auf. Papis Loveday hatte sich für seine Opernball-Premiere von Designer Boris Hanecka krönen lassen und überragte die Menschenmenge mit seiner Couture-Kreation. Zusätzlich blitzte über seinem Frack-Kragen ein Ohrring von Von Köck, der nach dem Staatsball für eine Hilfsorganisation in Afrika versteigert werden soll.
"Auch Männer dürfen am Opernball glänzen", erklärte Kammersänger und Intendant Clemens Unterreiner, der mit einer Opernball-Brosche aus Weißgold und vier Karat Diamanten von Juwelier Köchert sowie erlesenen Frack-Knöpfen auffiel. Apropos Glanz und Gloria – die gab’s pompöös von Harald Glööckler, der sich als Fan der Kleiderordnung freute: "Man hat schicke Menschen im Frack. Alle Männer sehen gut aus, sogar die, die sonst nicht gut aussehen."
Auf den Punkt gebracht
- Der Wiener Opernball 2024 war wieder einmal eine Gelegenheit für österreichische Spitzenpolitiker, internationale Gäste zu empfangen, während Ex-Kanzler Sebastian Kurz trotz Abwesenheit für Aufsehen sorgte
- Die glänzenden Gäste der Nacht und insbesondere Richard Lugner, der Priscilla Presley hinterherhechelte, sorgten für besondere Aufregung, während die Männer der Nacht ebenso in ihren glanzvollen Outfits strahlten