Wirtschaft

Ministerin verrät, wie lange Gasvorräte noch reichen

Umweltminister Leonore Gewessler (Grüne) äußerte sich in der ZIB2 zum Ukraine-Krieg und zu den möglichen Folgen des Konflikts.

André Wilding
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Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler.
Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Bisher sei Russland seinen Verpflichtungen bei der Gaslieferung nach Österreich trotz Einmarsches in die Ukraine nachgekommen. Doch kann man Kreml-Chef Wladimir Putin nach den militärischen Angriffen weiterhin noch trauen, dass das auch in den nächsten Wochen so bleibt?

Genau zu diesem Thema sprach Energie- und Umweltministerin Leonore Gewessler am Donnerstagabend in der "Zeit im Bild 2" mit Moderatorin Margit Laufer. "Die Invasions Russland in die Ukraine ist ein vollkommener inakzeptabler Vorgang und das ist ein klarer Bruch des Völkerrechts", so die Ministerin.

Eine "äußerst ernste Situation"

Die EU werde darauf "klar und entschlossen reagieren" und die Gedanken von Gewessler sei bei den Menschen in der Ukraine. "Wir sind derzeit in einer angespannten Situation. Wir haben Auswirkungen der Krise auch auf den Energiemärkten." Das würde man bereits erkennen können. "Das ist eine äußerst ernste Situation, aber wir sind vorbereitet."

Die Sicherung der Haushalte in Österreich sei in diesem Winter gesichert. "Und wir können auch weitere Maßnahmen ergreifen, sollte das notwendig sein und wir werden auch alle Maßnahmen ergreifen, die notwendig sind, damit die Haushalte in unserem Land auch weiterhin versorgt sind", stellte Gewessler klar.

Aber was passiert nach diesem Winter? "Wir haben derzeit noch weiterhin Gaslieferungen aus Russland und Russland hat auch bekanntgegeben, diese Lieferungen aufrecht erhalten zu wollen. Ob man diesen Ankündigungen auch trauen kann, kann derzeit aber wohl niemand seriös einschätzen."

Worst-Case-Szenario

"Wir haben Gasspeicherstände in Österreich von rund 20 Prozent und wir haben bis dato einen milden Winter", erklärt die Ministerin weiter. Das seien lauter Voraussetzungen, um sagen zu können, die Versorgung in den Haushalten ist gesichert. Man würde sich aber laufend ansehen, was das Worst-Case-Szenario wäre.

Und das wäre folgendes Szenario: "Russland stoppt ab sofort sämtliche Gaslieferungen und wir haben einen Kälteeinbruch in Europa, also durchgehend kalte Temperaturen." In diesem Fall könne man aus den Speichern sicherstellen, die Versorgung bis Ende März, Anfang April. Das sei der "Worst Case", aber dort sei Österreich noch nicht.

Man würde sich aber natürlich auf dieses Szenario vorbereiten. "Wir können, wenn Anzeichen dafür sind, weitere Maßnahmen setzen", versichert Gewessler. Man könne etwa große Industrie betrieben auffordern, ihre Produktion zurückzufahren und damit ihren Gasverbrauch zu senken. Damit könnte man das Gas den betroffenen Haushalten zur Verfügung stellen.

"Beobachten die Situation laufend"

Die E-Control sei mit den Betrieben dabei im laufenden Austausch. Zudem würde ein Gas-Krisenstab die Lage zwei Mal täglich beobachten und auch berichten. Man spreche aber immer noch von einem "Worst Case". In der ZIB2 stellte die Ministerin auch klar, dass der Gaspreis weiter hoch bleiben werde.

"Wir beobachten diese Situation natürlich laufend, insbesondere auch die Preisentwicklung und wir werden uns auch laufend damit beschäftigen, wo es auch weiterhin gezielt Maßnahmen braucht", so Gewessler. Im Haushaltsbereich habe man aber schon einiges auf den Weg gebracht, etwa die Ökostrom-Pauschale oder auch dem Teuerungsausgleich.

Bis zum Sommer will die Umweltministerin auch ein Bevorratungsgesetz sowie ein Erneuerbaren-Wärmegesetz auf den Weg bringen.

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