Wirtschaft
Milliardenschulden: China-Bauriese Evergrande insolvent
300 Milliarden Dollar Schulden hat der chinesische Immobilienkonzern Evergrande. Nun beantragt der Immo-Riese in den USA Gläubigerschutz.
In China tobt eine Immobilienkrise. Der Bausektor ist ein wichtiger Bereich für die chinesische Wirtschaft - doch seit der Coronakrise und den monatelagen Lockdowns stocken viele Bauprojekte in dem kommunistisch regierten Land und immer mehr Baukonzerne haben Zahlungsschwierigkeiten.
Insolvenz in den USA
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat der chinesische Immo-Riese Evergrande nun in den USA Gläubigerschutz beantragt. 300 Milliarden Dollar (circa 277 Mrd. Euro) an Verbindlichkeiten hat das Unternehmen in seiner Bilanz stehen - und ist damit Medienberichten zufolge das am höchsten verschuldete Immo-Unternehmen weltweit.
Durch den Antrag beim zuständigen US-Gericht in Manhatten will Evergrande nun offenbar seine Vermögenswerte in den USA schützen und einen Deal zur Umstrukturierung seiner Schulden über die Bühne bringen. Mit dem Antrag in den USA weitet sich die chinesische Immo-Krise nun auch auf das Ausland aus.
Lange Vorgeschichte
Der Baukonzern hat seit Jahren massive wirtschaftliche Probleme: Bereits 2021 wurde bekannt, dass Evergrande wiederholt überfällige Zinszahlungen hat ausfallen lassen. Damit war Evergrande zahlungsunfähig. Nach Chapter 15 des US-Insolvenzrechts hat das Unternehmen aber die Möglichkeit, sich vor Klagen amerikanischer Gläubiger zu schützen, während das Unternehmen in China umstrukturiert wird.
Evergrande ist bei weitem nicht der einzige Konzern, der massive Zahlungsschwierigkeiten im Baubereich in China hat: Das Bauunternehmen Country Garden hat ebenso Milliarden an Schulden aufgetürmt - es drohen Zahlungsausfälle, der Aktienkurs ist im Keller. Welche Auswirkungen die Evergrande-Insolvenz auf die Weltwirtschaft hat, wird sich noch zeigen.