Wien

Michi Häupl: "Beneide den Bürgermeister nicht"

Vor kurzem feierte der langjährige Wiener Bürgermeister Michael Häupl seinen 73. Geburtstag. In "Wien heute" plauderte er über die aktuellen Krisen.

Leo Stempfl
Alt-Bürgermeister Michi Häupl war am Samstag "Bei Budgen" in "Wien heute" zu Gast.
Alt-Bürgermeister Michi Häupl war am Samstag "Bei Budgen" in "Wien heute" zu Gast.
ORF2

24 Jahre lang war Michael Häupl Bürgermeister von Wien, 2018 folgte ihm in diesem Amt ein weiterer Michael mit Nachnamen Ludwig. Auch wenn Häupl selbst "genug Probleme zu lösen gehabt" hat – "Den derzeit amtsführenden Bürgermeister beneide ich allerdings nicht", sagte er im "Wien heute"-Interviewformat "Bei Budgen".

Grund dafür sind die vielen Krisen, neben Corona allen voran die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energie-Krise, die eine Rekord-Teuerung zur Folge hat. Hier versuchen neben der Bundesregierung auch die Länder eigene Hilfsmaßnahmen auf die Beine zu stellen, kaum eine davon kann den Alt-Bürgermeister aber überzeugen.

Häupl braucht keinen Zuschuss

Ein Beispiel ist der Energiebonus: "Das ist etwas, wo ich sage – also ich würde diesen Zuschuss nicht brauchen. Hingegen sollte man das gleiche Geld verwenden, um zielgerichtet jenen zu helfen, die diese Hilfe ja nun wirklich brauchen und das ist eine ganze Menge an Menschen."

"Keinen formalen Fehler" sieht er in der Causa Wien Energie, erklärt er ORF-Moderator Patrick Budgen. Auch Häupl habe von jener Notkompetenz zwei Mal Gebrauch gemacht, wofür genau wüsste er aber nicht mehr. Diese Vorgangsweise entspricht immerhin auch der Verfassung. Pragmatisch blickt er der anderslautenden Kritik der Opposition entgegen. "Sie können ja nicht im Kreis herumstehen und Beifall klatschen, also auch mit der Kritik der Opposition muss man leben."

Wiener Bobo

Eine klare Sache sei hingegen die Bundespräsidentenwahl. Hier kann sich Alexander Van der Bellen auf die Unterstützung des Wiener Volkshilfe-Präsidenten verlassen. Angesichts dessen Amtsführung in letzter Zeit sei es auch von der SPÖ politisch klug gewesen, keinen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Wohl der einzige andere Kandidat, für den Michi Häupl so etwas wie Sympathie empfinden kann, ist Marco Pogo – auch wenn er ihn als "Wiener Bobo" bezeichnet. "Also der ist ein lustiger Mensch, der ist knapp in dem Alter, wo man überhaupt das passive Wahlrecht haben kann. Ein bisschen habe ich den Eindruck, er nutzt diese Gelegenheit, um seine Kandidatur bei der nächsten Wiener Gemeinderatswahl entsprechend vorzubereiten", lautet sein abschließendes Fazit in "Bei Budgen".

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    Saudi Press Agency/Handout via REUTERS