Österreich

Messer-Attacke: Mann unterstellte Frau Affäre mit Sohn 

Ein Wiener (52) beschuldigte seine Frau, Affären zu haben. Als sie sich von ihm trennen wollte, stach er mit einem Messer auf sie ein.

Christine Ziechert
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Der 52-Jährige stach mehrfach auf seine Noch-Ehefrau ein. (Symbolbild)
Der 52-Jährige stach mehrfach auf seine Noch-Ehefrau ein. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Gleich mehrere Schutzengel hatte eine Wienerin (45) im August 2021: Die Frau wollte sich wegen jahrelanger Eifersuchts-Attacken von ihrem Mann (52) scheiden lassen. Der gebürtige Serbe lauerte ihr daraufhin auf und stach mehrmals auf sie ein. Dank dem Einsatz von Pfefferspray und dem beherzten Eingreifen mehrerer Passanten überlebte die Frau. Heute, Dienstag, steht der 52-Jährige wegen versuchten Mordes und versuchter Nötigung vor dem Wiener Landesgericht.

Der Leidensweg der Frau begann bereits kurz nach der Heirat im Jahr 2001. Der 52-Jährige wollte zu einer Beerdigung nach Serbien. Da ihn die 45-Jährige mangels Papieren nicht begleiten konnte, sperrte der Mann sie drei Tage lang in der Wohnung ein – aus Angst, sie könnte ihn während seiner Abwesenheit betrügen. Zudem kontrollierte er laufend das Handy seiner Frau und glich die Rechnungen mit den Anruflisten ab, um zu sehen, ob Anrufe verheimlicht wurden. 

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    Pandemie verschlimmerte Kontrollsucht

    2004 zogen zwei Kinder des Mannes aus einer früheren Beziehung in die Wohnung des Ehepaars. Als der Sohn 18 Jahre alt wurde, beschuldigte ihn sein Vater, ein sexuelles Verhältnis zur Stiefmutter zu haben. Laut Anklage soll der 52-Jährige die Familie so unter Druck gesetzt haben, dass beide Kinder schließlich auszogen. 

    Danach versuchte er, das Leben seiner Frau komplett zu kontrollieren: Sie musste ihm Bescheid geben, wenn sie die Wohnung verließ und wieder zurückkehrte. Bei längeren Abwesenheiten unterstellte der 52-Jährige seiner Frau, andere Männer getroffen zu haben. Mit Beginn der Pandemie wurde die Situation für die Frau dermaßen unerträglich, dass sie schließlich Mitte Juni ihrem Mann erklärte, sich scheiden lassen zu wollen.

    Hilfe für Betroffene
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01 / 544 08 20

    "Für alles, was du mir gemacht hast, wird meine Rache schmerzhafter sein" - Angeklagter

    Doch der Angeklagte akzeptierte den Entschluss seiner Frau nicht: Er bombardierte sie mit SMS, schrieb ihr Nachrichten wie "Für alles, was du mir gemacht hast, wird meine Rache schmerzhafter sein" und versuchte, sich in ihr Google-Konto einzuloggen. 

    Am 19. August lauerte er seiner Noch-Frau in der Nähe der U-Bahn-Station Pilgramgasse auf und stach mehrmals mit einem elf Zentimeter langen Messer auf sie ein – die 45-Jährige wehrte sich mit Pfefferspray. Die Wirkung des Sprays und das beherzte Eingreifen mehrerer Zeugen retteten der Frau das Leben. 

    Angeklagter kann sich nicht mehr erinnern

    Der Angeklagte – vertreten von Anwältin Astrid Wagner – kann sich laut eigener Aussage nicht mehr an die Tat erinnern. Ein Gutachten bescheinigt dem Angeklagten eine wahnhafte Störung bei paranoider Persönlichkeits-Akzentuierung, er soll in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden.