Welt
Menschliche Überreste bei Bergung der "Titan" gefunden
Die Küstenwache hat die verbliebenen Überreste des implodierten U-Bootes "Titan" geborgen und dabei Überreste der Verunglückten gefunden.
Die Überreste des U-Bootes "Titan" wurden in etwa 500 Metern Entfernung von der "Titanic" entdeckt. Am 18. Juni dieses Jahres wollten fünf Männer das bekannte Schiffswrack in einem selbst gebauten U-Boot erkunden. "Wir haben die mutmaßlich menschlichen Überreste sorgfältig geborgen und Spezialisten zwecks Analyse und Katalogisierung übergeben", heißt es in einer Pressemitteilung der US-Küstenwache.
Das Schicksal der Besatzung der "Titan" hatte weltweit die Aufmerksamkeit der Menschen erregt. Im tiefen Atlantik verloren der Milliardär Hamish Harding (58), der Tiefseeforscher Paul-Henry Nargeolet (77), der Geschäftsmann Shahzada Dawood (48) und sein Sohn Suleman (19) sowie der Gründer von "OceanGate", Stockton Rush (61), ihr Leben.
U-Boot Marke Eigenbau
Die "Titan", ungefähr so groß wie ein Lastwagen, war ein Fahrzeug Marke Eigenbau. Es wurde mithilfe eines Controllers gesteuert, ähnlich denen, die man von Spielekonsolen kennt, und konnte Tiefen von bis zu 4.000 Metern erreichen. Allerdings gibt es Berichte, dass beim Bau des U-Bootes erheblich an der Qualität gespart wurde, was zu verheerenden Folgen führte.
Arnie Weissmann, Chefredaktor von "Travel Weekly", gab nach dem Unglück an, dass Stockton Rush ihm erzählt habe, die Kohlefaser, aus der die "Titan" hergestellt wurde, sei von der Resterampe von Boeing gekauft worden. Dies geschah angeblich zu einem erheblichen Preisnachlass, da die Kohlefaser ihre Haltbarkeitsdauer für den Einsatz im Flugverkehr überschritten hatte. Diese fatale Entscheidung führte nicht nur zu den hohen Kosten von rund 225.000 Euro pro Passagier, sondern hatte auch tragische Konsequenzen für das Leben der Tiefseetouristen.