Wien

Menschenhandel! Au-Pair bringt Wiener Paar vor Gericht

Ausgebeutet und eingesperrt – eine 25-Jährige aus Madagaskar soll von einem Ehepaar furchtbar behandelt worden sein. Anklage wegen Menschenhandel!

Christian Tomsits
Das angeklagte Ehepaar bezeichnete die Vorwürfe als absurd.
Das angeklagte Ehepaar bezeichnete die Vorwürfe als absurd.
Denise Auer

Sichtlich unwohl fühlte sich das wohlhabende Duo, als es am Donnerstag vors Wiener Landl geladen war. "Eine Tortur", stöhnte die blondierte Münchnerin (32), nachdem sie im schwarzen Designer-Kostüm auf der harten Holz-Anklagebank neben ihrem Mann aus Wien (35, im feinsten Nadelstreif) Platz nehmen musste.

"Frau musste 13 Stunden am Tag schuften"

Die echte Tortur musste indes das Au-Pair-Mädchen (25) über sich ergehen lassen, meinte hingegen der Staatsanwalt. Der Vorwurf gegen die Eltern einer Tochter lautete: Menschenhandel! "Bis zu 13 Stunden täglich musste das Opfer bis zu seiner Flucht in drei Luxus-Immobilien in Wien, München und Kitzbühel arbeiten", so der Staatsanwalt. Danach sei sie oft in ihr Zimmer gesperrt worden.

"Das kann gar nicht stimmen, weil wir die farblich zu den frisch renovierten Bronze-Türklinken passenden Schlüssel im Penthouse noch gar nicht haben – sie werden erst vom Tischler bronziert", verteidigte sich der Investor und legte Chats vor, die zeigen sollen, dass das Opfer mit 100 Euro Taschengeld glücklich war.

"Au-Pair-Mädchen lebte wie die Made im Speck"

"Sie lebte bei uns wie die Made im Speck, bekam alles bezahlt und musste nur mit unserer Tochter einmal am Tag spazieren gehen. Aus Rache, weil wir sie nach ihrer Flucht wegen Diebstahl angezeigt haben, erfindet sie jetzt alles", meinte er. Angeblich fehlte der Ehefrau nach der Abreise der Afrikanerin ein Brillantring und Bargeld. Der Richter vertagte die Verhandlung auf Ende Mai. Es gilt die Unschuldsvermutung.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen