Wien-Wahl
Experten: SPÖ wird Erster bei den Wien-Wahlen 2020
Für Meinungsforscher ist klar: Passiert nichts Unvorhergesehenes, gewinnt die SPÖ, die ÖVP legt zu, die FPÖ stürzt ab und die Grünen werden stärker.
Einzig die Frage einer türkis-pink-grünen "Dirndlkoalition" könnte für Spannung sorgen, glauben Meinungsforscher. Die Liste HC Straches könnte hier das Zünglein an der Waage sein - wenn er antreten darf. Sollte das "Team Strache" den Einzug in den Gemeinderat verpassen, könnten 47 bis 48 Prozent der Wählerstimmen für eine türkis-pink-grünen Mandatsmehrheit reichen.
Schafft es Heinz-Christian Strache in den Wiener Gemeinderat?
Ob Ex-FPÖ Vizekanzler Heinz-Christian Strache es mit seiner neuen Liste in den Gemeinderat schafft, lässt sich derzeit nicht seriös beantworten, zeigen sich OGM-Chef Wolfgang Bachmayer, Meinungsforscher Peter Hajek und Polit-Berater Thomas Hofer im Gespräch mit der APA überzeugt. Laut den drei Polit-Experten wird es keine Mehrheit gegen die SPÖ geben, sollte Strache den Einzug in den Gemeinderat verpassen.
Bachmayer: Ludwig kann die 39,6 Prozent von 2015 halten
Die Gefahr einer türkis-pink-grünen Koalition ist für Bachmayer ein wichtiger Mobilisierungsfaktor für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Das "blaue Krokodil" – die Warnung vor Strache als FPÖ-Bürgermeister – ist weggefallen, so Hofer. Er betont, "ein bissl Krokodil braucht man" und sieht darum die Dirndl-Koalition als wichtiges SPÖ-Thema. Nicht zuletzt deshalb erwarten die Meinungsforscher, dass Ludwig das Wahlergebnis von 2015 halten kann.
ÖVP wird Zuwächse erziehlen, FPÖ stürzt ab, Grüne wachsen wieder
Die Meinungsforscher gehen davon aus, dass die ÖVP um die 20 Prozent erreicht. Die FPÖ wird dagegen wegen der Spätfolgen der Ibiza-Affäre und einem brutalen blauen Bruderkrieg abstürzen. Ein Großteil der 30,7 Prozent FPÖ Wähler von 2015 wird zu Hause bleiben, erwartet Bachmayer. Für die Grünen erwarten die drei Experten ein Ergebnis zwischen 15 und 17 Prozent. Sie könnten damit wieder Grün-Wähler zurückgewinnen, die 2015 zur SPÖ abgewandert sind.
Darf Strache wegen seiner Wohnsitzprobleme überhaupt bei der Wahl antreten?
Zuletzt war die Kandidatur Straches fraglich. Weil er zwar pro forma in Wien gemeldet ist, aber schon seit mehr als zehn Jahren in Klosterneuburg lebt. Auch Straches Mutter bestätigte zuletzt, dass ihr Sohn nicht mehr in Wien wohnhaft ist. Ein Hauptwohnsitz ist aber Voraussetzung, um in der Bundeshauptstadt zur Gemeinderatswahl antreten zu dürfen. Ohne Frontman Strache dürfte es für das Team Strache im Wahlkampf schwierig werden. Am Samstag postete der Ex-Vize-Kanzler Fotos auf seiner Facebook-Seite, die ihn mit seinen Ex-Nachbarn zeigen sollen.