Hinter Gittern

Mehrjährige Haftstrafe für falschen Polizeibeamten

Ein falscher Kriminalbeamter musste sich nun vor dem Landesgericht Wien verantworten. Der Trickbetrüger brachte acht ältere Damen um ihr Vermögen.

Wien Heute
Mithilfe eines falschen Polizeiausweises konnte der Trickbetrüger hunderttausende Euro erbeuten.
Mithilfe eines falschen Polizeiausweises konnte der Trickbetrüger hunderttausende Euro erbeuten.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Ein falscher Kriminalbeamter, der ab November 2018 in Wien sein Unwesen trieb, hat sich erst kürzlich vor dem Wiener Landesgericht verantworten müssen. Bis zu seiner Festnahme im Jänner 2019 soll der 14-fach Vorbestrafte acht ältere Frauen bestohlen haben. Er hat sowohl Bargeld als auch Schmuck und andere Wertgegenstände seiner zwischen Anfang 70 bis Mitte 80-jährigen Opfer gestohlen. Der Mann muss nun für sechs Jahre in Haft, wie "ORF Wien" berichtet.

Drogen und Spielsucht

Der Gesamtschaden beläuft sich dabei auf rund 245.000 Euro. Das Geld habe der 39-Jährige hauptsächlich für Drogen und seine Spielsucht benötigt. In der Verhandlung sagte er: "Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe. Ich wollte Befriedigung. Ich bin deshalb in die Spielhallen gegangen."

Falscher Ausweis aus dem Internet

Aus dem Internet besorgten sich der Angeklagte und seine Komplizen falsche Polizei-Ausweise und konnten so unter anderem einer betagten Dame Schmuck, Goldbarren und Münzen im Wert von 130.000 Euro abnehmen. Der Angeklagte lebt in Deutschland und hat seinen eigenen Angaben zufolge weder die Schule besucht noch eine Berufsausbildung gemacht. Er dürfte sein Leben bereits seit seiner Jugend mit kriminellen Handlungen bestreiten.

Nach letzter Verurteilung ins Ausland abgesetzt

Statt seine Strafe in Deutschland anzutreten, machte er sich auf den Weg ins Ausland. Dabei beging er seine Taten in Österreich auf der Flucht vor seiner Haftstrafe. Wer seine Komplizen waren, wie vorgegangen und die betroffenen Frauen getäuscht wurden, das alles konnte bzw. wollte der 39-Jährige vor Gericht nicht erklären. "Ich habe sehr viel Drogen genommen in der Zeit. Sechs Gramm Kokain, manchmal zehn Gramm am Tag. Ich kann mich nicht erinnern. Es tut mir leid, was ich gemacht habe", führte er aus.

Opfer wurden getäuscht

Den Opfern wurde erzählt, dass in ihrer Wohngegend Einbrecher ihr Unwesen treiben und die Polizei müsste die Wertsachen mitnehmen, um sie vor den vermeintlichen Kriminellen zu schützen. In einigen Fällen wurde den Betroffenen auch erzählt, dass die Einbrecher bereits in der Wohnung gewesen wären.

Zusatzstrafe ausgefasst

Der Trickbetrüger wurde zusätzlich zu der Strafe, die er bei dem Urteil am Landesgericht München bekommen hat – zwei Jahre und acht Monate – zu einer Strafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Somit muss er sechs Jahre absitzen. Das Wiener Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Der 39-Jährige erbat Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab.

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