Österreich
Mehr als 100 Schulen streiken für "faire Matura"
Nicht für das Klima, nicht gegen die Impfpflicht, sondern für eine "faire Matura" gehen heute Schülerinnen und Schüler auf die Straße.
In Österreich wird wieder einmal demonstriert. Dieses Mal sind es aber nicht Impfgegner, sondern Schülerinnen und Schüler, die aufgrund politischer Entscheidungen auf die Straße gehen. Der Auslöser für den Protest ist die Covid-Politik der Bundesregierung für die Schulen.
Mündliche Matura heuer wieder verpflichtend
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte angekündigt, die mündliche Matura dieses Jahr wieder verpflichtend für alle Maturantinnen und Maturanten machen zu wollen. Die Betroffenen wollen das nicht einfach so hinnehmen und haben sich bereits in einem offenen Brief für eine gerechte Reifeprüfung und ausreichende Schutzmaßnahmen für Österreichs Schulen an die Bundesregierung gewandt.
Da, die im Brief geforderten Punkte bisher von der Politik nicht umgesetzt wurden, finden heute erste Streiks an Österreichs Schulen statt. Der Schülersprecher des GRG 6 in der Wiener Rahlgasse, Mati Randow, hatte den Streik angekündigt, sofern auf die Forderungen der Schülerinnen und Schüler nicht eingegangen wird.
AKS: "Matura soll ganz freiwillig sein"
Am heutigen Dienstag folgten bereits mehr als 100 Schulen im Land dem Aufruf zum Protest. Zentrale Bestandteil des Streiks bleibt die Forderung nach einer "faire Matura". Die SPÖ-nahe "Aktion kritischer SchülerInnen (AKS)" fordert demnach sogar eine komplett freiwillige Matura. So sollen die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können, ob sie zur Reifeprüfung antreten oder eine Zusammensetzung der Noten aus den letzten beiden Abschlusszeugnissen ins Maturazeugnis übernehmen.
Der heutige Maturajahrgang ist bereits der dritte, der während der Pandemie die Schule abschließen wird. Unter dem ehemaligen Bildungsminister Heinz Faßmann war die mündliche Matura in den letzten zwei Jahren freiwillig. Faßmann war auch dafür verantwortlich, dass die Schulen im letzten Lockdown offen blieben.