Rot statt Asphalt
Mega-Umbau fertig: Argentinierstraße gehört den Radlern
Roter Fahrbelag, 70 Bäume und mehr Platz – die Argentinierstraße wurde als erste Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild eröffnet.
Nach einjähriger Bauzeit wurde die Argentinierstraße im 4. Bezirk offiziell als erste Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild eröffnet. Die umfassend umgestaltete 1,3 Kilometer lange Straße soll die zentrale Radverbindung durch den Bezirk sicherer und attraktiver machen. Pro Jahr nutzen über eine Million Radfahrende die Route, die nun ein deutlich aufgewertetes Erscheinungsbild hat.
Vom Karlsplatz bis nach Niederösterreich
Mit einem markant roten Straßenbelag, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und neuen Begrünungselementen setzt die Argentinierstraße österreichweit neue Maßstäbe. Die Fahrradstraße ist Teil des neun Kilometer langen Radhighways Süd, der vom Karlsplatz über den Hauptbahnhof bis nach Niederösterreich führt und nun vollständig fertiggestellt ist.
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hob die Bedeutung der Umgestaltung hervor: "Wir setzen hier auf Innovation und Sicherheit. Die neue Fahrradstraße wird bereits international beachtet und ist ein Vorzeigeprojekt für moderne, klimafreundliche Mobilität."
Neue Bäume und Plätze zum Verweilen
2.800 Quadratmeter Fläche wurden entsiegelt und umfangreich begrünt: 70 neue Bäume, 100 Grünbeete sowie Wasserspiele und Vernebelungsanlagen verbessern das Mikroklima und laden zum Verweilen ein. Der neu gestaltete St.-Elisabeth-Platz bietet zusätzliche Spielflächen und Sitzgelegenheiten, wodurch die Aufenthaltsqualität im gesamten Grätzl gesteigert wird.
Das Projekt wurde von einem umfassenden Beteiligungsprozess begleitet, an dem sich rund 2.500 Bewohner beteiligten. Mit deutlicher Mehrheit sprach sich die Bevölkerung für die Fahrradstraße aus. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) zeigte sich erfreut über die Fertigstellung: "Nach über zehn Jahren Diskussion konnten wir das Projekt gemeinsam realisieren. Die Wünsche nach mehr Begrünung, Verkehrsberuhigung und sicheren Wegen wurden erfüllt."
So funktioniert die Fahrradstraße
Die neue Verkehrsorganisation vor Ort sieht eine gemeinsame Nutzung der rot eingefärbten Fahrbahn durch Radfahrerinnen und Kfz vor, wobei Radfahrende Vorrang haben. Wie bei Wohnstraßen ist durch die Fahrradstraße keine Durchfahrt für Kfz gestattet. Durch umgekehrte Einbahnführungen und Tempo 30 wird der Verkehr beruhigt. Begleitende Informationskampagnen sollen die Anrainer auf die Neuerungen vorbereiten.
Die neue Fahrradstraße bringt eine klare Trennung des Fuß- und Radverkehrs. Verbesserte Kreuzungsbereiche mit Gehsteigvorziehungen sorgen für bessere Sichtbeziehungen, breitere Gehsteige und über die Quergassen gezogenes Gehsteigpflaster erleichtern Fußgängern das Queren.
Niederländisches Know-how für Wien
Der niederländische Botschafter Peter Potman betonte bei der Eröffnung der Fahrradstraße, wie wichtig solche Projekte für die Lebensqualität einer Stadt seien: "Die Expertise aus den Niederlanden hat hier zu einer sicheren und zugänglichen Lösung beigetragen, die das Radfahren weiter fördert."
Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner (Neos) sieht das Projekt als Vorbild: "Radfahren und Zu-Fuß-Gehen erhalten ihren gerechten Platz im Straßenraum. Solche Radlangstrecken machen klimafreundliche Mobilität für viele Menschen im Alltag möglich."
Fahrradstraße in der Argentinierstraße ist fertig
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Auf den Punkt gebracht
- Nach einjähriger Bauzeit wurde die Argentinierstraße im 4. Bezirk als erste Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild eröffnet, um die zentrale Radverbindung sicherer und attraktiver zu gestalten.
- Mit einem markant roten Straßenbelag, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und neuen Begrünungselementen setzt die 1,3 Kilometer lange Straße neue Maßstäbe für klimafreundliche Mobilität und verbessert die Aufenthaltsqualität im gesamten Grätzl.