70 Bäume und Radweg
Mega-Projekt Liesingbach: Auf 9 km wird jetzt alles neu
Der nächste Bauabschnitt der Liesingbach-Renaturierung startet. Baumpflanzungen, Begrünungsmaßnahmen und eine neue Radverbindung sind in Arbeit.
Entlang des bereits renaturierten über neun Kilometer langen Abschnittes hat sich der Liesingbach während der letzten 20 Jahre zu einem ökologisch intakten Gewässer und einem wahren Naturjuwel entwickelt. Bis 2027 wird das Renaturierungsvorhaben komplett gemacht: "Zurück zur Natur" heißt es auch für die restlichen, noch verbauten 9,2 Kilometer des beliebten Naherholungsgebietes.
Zuletzt wurde der Liesingbach bei der Hochwassergasse aufgeweitet sowie rund 70 neue Bäume gepflanzt. Nun, nach Abschluss der Renaturierungsmaßnahmen an diesem Bachbereich, "wandert" der Bautrupp der Abteilung Wiener Gewässer in Richtung Draschepark, um ein weiteres Teilstück der Liesing in eine grüne Oase zu verwandeln.
Nächster Bachabschnitt wird zum Naturjuwel
"Für Tiere und Pflanzen bedeutet das Mega-Renaturierungsvorhaben am Liesingbach wertvollen Lebens- und Rückzugsraum, für Anrainer*innen bringt die naturnahe Umgestaltung mehr Lebensqualität durch zusätzliches Grün, Erholungsinseln sowie verbesserte Radinfrastruktur direkt am Wasser", so Ulli Sima (SPÖ), die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin.
Im Draschepark – zwischen der A 23 Südosttangente und Gelber Haide – soll der Liesingbach nun ebenfalls mehr Raum zur Entfaltung erhalten. Dies geschieht, indem der Bachlauf an zwei zusätzlichen Stellen im Umfeld der bestehenden BMX-Bahn verbreitert wird. An den Ufern werden rund 30 zusätzliche Bäume gepflanzt.
30 Raubäume und Belebungssteine
Um für unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten innerhalb des Gewässers zu sorgen, werden rund 30 "Raubäume" und etwa 20 Wurzelstöcke in den Bachlauf integriert. "Unter Raubäumen versteht man Bäume, die bewusst gefällt und anschließend gesichert im Gewässer liegen bleiben. Sie dienen wassergebundenen Tieren wie vor allem Jungfischen als ideale Rückzugsorte", erklärt Gerald Loew – Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer.
Eine weitere Besonderheit: In die Liesing werden sogenannte "Belebungssteine" eingebracht. Die Steine dienen als kleinste Hindernisse im Bachlauf, die Wasserwirbel verursachen. Durch die so erzeugten Wellen wird zusätzlicher Sauerstoff in das Gewässer eingetragen und der Renaturierungsvorgang angekurbelt.
Neue Radverbindung über den Bach
Im Zuge der laufenden Renaturierungsarbeiten an der Liesing wird auch die Radinfrastruktur verbessert. Bereits fertiggestellt wurden zwei Unterführungen bei der Großmarktstraße und der Laxenburgerstraße. Eine weitere Unterführung entsteht im Draschepark unter der Triester Straße hindurch – für die neue Radroute über den Altmannsdorfer Graben bis zum Inzersdorf-1-Steg. Der neue Weg wird nicht asphaltiert, sondern mit hellem Kies versehen.
Für einen optimalen Lückenschluss der Radroute im Draschepark wurde mithilfe eines Teleskopkrans ein 18 Meter langer Steg aus seinem jetzigen Standort gehoben, anschließend auf einen Tieflader versetzt und auf diese Weise an seinen neuen Bestimmungsort flussaufwärts des Liesingbaches verfrachtet. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Draschepark ermöglicht der Steg eine mühelose und sichere Überquerung des Bachlaufes.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der nächste Bauabschnitt des Liesingbach-Renaturierungsprojekts startet, bei dem Baumpflanzungen, Begrünungsmaßnahmen und eine neue Radverbindung entstehen
- Bis 2027 soll das Renaturierungsvorhaben abgeschlossen sein, wodurch der Liesingbach zu einem ökologisch intakten Gewässer und Naturjuwel wird
- Zusätzlich zur Renaturierung werden auch neue Radwege entlang des Bachs gebaut, um die Infrastruktur zu verbessern