Mega-Polizeieinsatz gegen Klimakleber am Flughafen Wien

"Stopp jetzt", hieß es von der Polizei gegenüber Martha Krumpeck, Mitbegründerin des österreichischen Ablegers der "Letzten Generation", und weiteren Aktivisten am Mittwochnachmittag am Flughafen Wien. Den Klima-Klebern standen mehrere Polizei-Busse und Dutzende Beamte gegenüber – vom Himmel aus wurde das Geschehen von einem Einsatz-Hubschrauber überwacht. Der Grund: Das Ziel der Klima-Kleber war eine Aktion gegen das Unternehmen Mercedes – der Fahrzeughersteller stellte am Airport sein neuestes und letztes Verbrennermotor-Flaggschiff vor.

Der schwedisch-deutsche Vorstands-Vorsitzende Ola Källenius soll für die Gelegenheit zudem per Privatjet nach Wien geflogen sein, um an der Präsentation im Office Park beim Flughafen Wien beizuwohnen. Ein großes Polizei-Aufgebot fing die Klima-Kleber am Weg dorthin aber ab – sogar bevor die Aktivisten ihre traditionellen orangen Warnwesten auspacken und anlegen konnten. "Das Recht auf friedliche Meinungsäußerung gehört zu jeder funktionierenden Demokratie und dank der äußerst umsichtigen Arbeit der Polizei vor Ort gab es keinerlei Beeinträchtigung", hieß es von Mercedes zur "Krone".

"Riesiges Polizeiaufgebot schirmt das fossile Hochamt ab"

Anders hörte sich das am Mittwochabend von der "Letzten Generation Österreich" an, wo es hieß: "Polizei schützt Luxuskarossen. Mercedes-CEO persönlich will per Privatjet eingeflogene Interessenten Luxus-Verbrenner mit Plug-In-Schmäh aufschwatzen. Riesiges Polizeiaufgebot schirmt das fossile Hochamt ab." Bernhard Schaller von den Aktivisten nahm in einem Video Stellung: "Was diese Polizisten schützen, hier mit einem Aufgebot von ich weiß nicht wie vielen Bussen, mit einem Helikopter (...) ist die Veranstaltung von hochrangigen Mercedes-Managern und dem Mercedes-CEO."

Die Kritik: Die letzte E-Klasse mit Verbrenner, die es auch als Plug-in-Hybrid gebe, werde so präsentiert, damit die Leute "das als Firmenwagen steuerlich zulassen können. Angesteckt werden diese Plug-in-Dinger nie." Schaller zudem: "Die Polizei weiß längst, dass wir nichts am Flughafen machen wollen. Das wissen sie. Das Polizeiaufgebot wird aber größer und größer. Sowohl Protestaktion als auch Polizeieinsatz wurden noch am Mittwochabend beendet, zur Veranstaltung vordringen konnten die Aktivisten nicht.