Soll Lebensqualität verbessern

MedUni Wien bekommt Zentrum für Long Covid und ME/CFS

Betroffene von Long Covid oder ME/CFS, dem chronischen Erschöpfungssyndrom, sind großen Belastungen ausgesetzt. Nun hilft ihnen die MediUni Wien.

Wien Heute
Die MedUni Wien erhielt den Auftrag, ein Nationales Referenzzentrum für postvirale Syndrome einzurichten
Die MedUni Wien erhielt den Auftrag, ein Nationales Referenzzentrum für postvirale Syndrome einzurichten
Johann Schwarz / SEPA.Media / picturedesk.com

Die Medizinische Universität Wien wurde vom Gesundheitsministerium mit dem Betrieb eines Nationalen Referenzzentrums für postvirale Symptome beauftragt. Nach einer EU-weiten Ausschreibung erhielt die Wiener Uni den Zuschlag im Vergabeverfahren. In den kommenden Wochen geht es bereits an die Arbeit. Durch das Sammeln bisheriger Forschungsergebnisse zu postviralen Syndromen sollen Schulungen für Fachpersonal und Angehörige angeboten werden.

Leidensdruck für Betroffene ist groß

Durch das Vorantreiben der Forschung und dem Unterstützungsangebot für Betroffene soll die Lebensqualität erheblich gesteigert werden. "Der Leidensdruck der Betroffenen mit postviralen Erkrankungen wie ME/CFS oder Long COVID ist groß. Das Referenzzentrum wird dazu beitragen, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rasch an alle Mitarbeiter:innen im Gesundheitssystem gehen. So verbessern wir die medizinische Versorgung und die Lebensqualität der Betroffenen", betont Gesundheitsminister Johannes Rauch. Geleitet wird das neue Referenzzentrum von Kathryn Hoffmann und Eva Untersmayr-Elsenhuber.

Es ist für die Betroffenen ausgesprochen wichtig, dass wir uns in Österreich an ausgezeichneter, internationaler Forschung im Bereich der post-infektiösen Erkrankungen beteiligen
Eva Untermayr-Elsenhuber
Leiterin des Nationalen Referenzzentrums

Eva Untermayr-Elsenhuber ist Fachärztin für klinische Immunologie und Expertin im Bereich post-viraler Erkrankungen. Sie baut gerade mit ihrem Team die erste österreichische Biobank für ME/CFS auf, die an die spezifischen Bedürfnisse der Patienten angepasst ist. : "Es ist für die Betroffenen ausgesprochen wichtig, dass wir uns in Österreich an ausgezeichneter, internationaler Forschung im Bereich der post-infektiösen Erkrankungen beteiligen. Nur so können wir dann auf schnellstem Weg das Wissen über dringend benötigte neue Diagnose- und Therapieansätze vermitteln", betont die Ärztin.

Oberster Sanitätsrat gab Empfehlungen vor

Im Jahr 2023 gab der Oberste Sanitätsrat (OSR) seine Empfehlungen zur medizinischen Versorgung für Partiten mit postviralen Syndromen vor. Ein zentraler Teil war die Etablierung eines Nationalen Referenzzentrums. Besonderer Fokus solle auf Betroffenen von Long Covid und ME/CFS liegen. Gesundheistminister Johannes Rauch freut sich, dass diese Aufgabe von nun an die MedUni Wien übernehmen darf: "Die MedUni ist eine außerordentlich kompetente Vertragspartnerin für die Etablierung dieses Zentrums. Sie hat bereits in der Vergangenheit vielfältige Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt und kann auf ein starkes Netzwerk erfahrener Expert:innen zurückgreifen - sowohl lokal als auch national und international"

Forschung und Schulungen im Vordergrund

Die zentrale Aufgabe des neuen Referenzzentrums ist die multiprofessionelle Versorgung der Patienten und regelmäßige Fortbildungen für das Gesundheitspersonal anzubieten. Für all jene, die Fragen zu den genannten Erkrankungen haben, wird eine telefonische und webbasierte Sprechstunde eingerichtet.

Kathryn Hoffmann, ebenfalls Leiterin des neuen Referenzzentrums, erklärt: "Besonders wichtig beim Thema postakuter Infektionssyndrome ist die transdisziplinäre Zusammenarbeit von ärztlichen und anderen Gesundheits- und Sozialberufen, sowohl in der Lehre und Weiterbildung als auch in der Forschung und Behandlung der Betroffenen."

Auf den Punkt gebracht

  • Die Medizinische Universität Wien wurde vom Gesundheitsministerium beauftragt, ein Nationales Referenzzentrum für postvirale Syndrome wie Long Covid und ME/CFS zu leiten, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern
  • Das Zentrum wird Forschungsergebnisse sammeln, Schulungen für Fachpersonal und Angehörige anbieten und eine Biobank für ME/CFS aufbauen, um neue Diagnose- und Therapieansätze zu entwickeln
red
Akt.