Neues Standbein
Matthias Strolz vor Konzert: "Ich bin kein Sänger"
Anfang des Jahres kündigte der Ex-Politiker seine Tour an, am Donnerstag spielt er nun mit Kurt Razelli in der Simm City. Konzert wird's aber keines.
Anfang des Jahres meldete sich Ex-Neos Chef Matthias Strolz aus seinem Goa-Retreat in Indien mit einer Ankündigung, die für reichlich Aufsehen sorgte. Er "schüttle sich zurück in die Welt" und sprach von einem "kreativen Ausbruch" der in diesem Jahr folgen soll, kurzum kündigte er auch eine Tour an. Strolzs Aussagen gingen viral und sorgten vor allem für eines: Ein großes Maß an Irritation. Die meisten waren sich nicht sicher, wie ernst man das ganze jetzt nehmen soll, an Absurdität waren die Aussagen im Video ja schließlich kaum zu überbieten. Aufgrund der etwas glasigen Augen vermuteten einige auch, das ein Rauschzustand dahinterstecken könnte. Aber: "Ich habe so viel Grundenergie, dass es keinen Sinn hat, da noch was draufzugeben", stellt Strolz nun im "Heute"-Talk klar. Irritiert war aber auch das enge Umfeld von Strolzs-Aussagen: "die Leute haben den Kopf geschüttelt und gefragt: 'Warum machst du das? Du machst dir alles kaputt, was du dir aufgebaut hast'", erzählt der Ex-Politiker im "Heute"-Talk, "Und ich habe immer geprüft: Kommt es von Herzen oder ist es eine Ego-Nummer und ich kam immer wieder zum selben Entschluss. Es kommt von Herzen."
Video: In dem viralen Video kündigte Strolz seine Tour an:
„Meine über 70-jährige Taufpatin ist auch angereist zur Inspektion und sie war von der ganzen Sache am Anfang sehr irritiert, aber auch sie war dann auf ihre Art begeistert“
Was dann folgte, war eben jener "kreativer Ausbruch", der Strolz angekündigt hatte - für einen (Ex-)Politiker ja eher ungewöhnlich, dass er tatsächlich sein Wort gehalten hat. Zuerst kam das Album "Back to Earth", dann sein erstes Konzert, das er am 17. November schon gemeinsam mit Kurt Razelli im Treibhaus in Innsbruck gespielt hat. Nun folgt am Donnerstag um 20 Uhr die Simm City in Wien. (Hier gibt es noch Karten) In Tirol waren auch einige Familienmitglieder des Vorarlbergers zu Gast, die konnte er schließlich auch von seinen musikalischen Künsten überzeugen: "Nach der Performance ist dann ein Freund zu mir gekommen und hat gemeint, dass das jetzt alles Sinn gibt und mir ist ein Stein vom Herzen gerollt. Denn für mich macht es schon lange Sinn, nur habe ich mir schwergetan, es zu vermitteln, selbst in meinem engsten Umfeld", so Strolz zu "Heute", "auch meine Schwestern waren dabei und auch sie waren sehr skeptisch. Meine über 70-jährige Taufpatin ist auch angereist zur Inspektion und sie war von der ganzen Sache am Anfang sehr irritiert, aber auch sie war dann auf ihre Art begeistert und das war für mich eine große Erleichterung."
„Wer große Gesangsdarbietungen erwartet, wird enttäuscht werden“
Aber ein Konzert im klassischen Sinne kann man sich bei der "Back To Earth Tour" nicht erwarten: "Ich bin kein Musiker und kein Sänger, das ist auch nicht mein Anspruch. Ich bin ein Performer und Storyteller und das macht mir sehr große Freude. Also wer große Gesangsdarbietungen erwartet, der wird enttäuscht werden." Das Leben jetzt, ist auf jeden Fall ein ganz anderes als das während seiner politischen Karriere, die er 2018 beendete: "Es ist einfach eine andere Energie, denn es verdichtet sich auf diese 90 Minuten, also auf das Bühnengeschehen. Sobald die Lichter abgedreht sind, bist du wieder in deiner privaten Rolle und als Politiker hast du zwar auch Bühnen, mit nicht ganz so kreativen Energien, aber dort geht das Licht nie aus!"
Strolz schließt Comeback in die Politik nicht aus
Trotz des "Rockstarlebens", kann sich Strolz mittlerweile wieder ein Comeback in der Politik vorstellen: "Ich habe immer noch sehr viel politische Energie in mir, das habe ich auch während dieses Schöpfungsaktes gespürt, denn es ist ein politisches Album", meint Strolz zu "Heute", "die Kinder werden älter, aber ich habe trotzdem keinen unmittelbaren Plan, welchen ich abspulen werde. Ich merke, dass viel politische Energie da ist und die habe ich als Autor und Künstler verarbeitet, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass ich mich in den Dienst der Politik stelle. Ich bin 50, ich bin noch nicht pensionsreif und ich bin gerne Unternehmer und mal schauen, was die nächsten Jahre so bringen."