Heiterkeit im Nationalrat
Das sind die lustigsten Politiker im Parlament
Der ORF machte sich den Spaß und wertete die Protokolle der Nationalrats-Sitzungen aus. Loacker und Kickl sorgten am öftesten für "Heiterkeit"
In Videoaufnahmen aus dem Parlament kommen lustige (oder belustigende) Passagen ganz gut rüber, in den stenographischen Protokollen der Sitzungen ist das etwas anders. Dort ist nur von "erheitert", "Heiterkeit" oder "lebhafter Heiterkeit" die Rede. Das gibt trotzdem einen recht guten Aufschluss darüber, bei den Reden welcher Abgeordneten am meisten gelacht wird – was natürlich positiv als auch negativ gemeint sein kann.
"Orf.at" hat sich nun den Spaß gemacht, sämtliche Protokolle aus allen Sitzungen der Jahre 2019 bis 2022 zu untersuchen. Das Ergebnis ist eine Reihe bemerkenswerter Grafiken.
So lässt sich etwa ableiten, dass NEOS-Mandatar Gerald Loacker der "lustigste" Abgeordnete ist. Bei seinen Reden wurde in der aktuellen Legislaturperiode 71-mal gelacht. Dicht dahinter folgt Herbert Kickl (FPÖ, 70), mit etwas Abstand August Wöginger (ÖVP, 56). Die restliche Top-10 teilen sich SPÖ- und FPÖ-Abgeordnete wie Jörg Leichtfried, Nurten Yilmaz, Christian Hafenecker oder Dagmar Belakowitsch auf.
Lachstromanalyse
Zutage gefördert hat diese Auswertung außerdem eine schon jetzt fast legendär gewordene Darstellung: Die Lachstromanalyse (in Anspielung auf die Wählerstromanalyse). Links die Fraktion der lachenden Abgeordneten, rechts der gerade am Pult stehende Redner:
Auch bei den Jahren lassen sich laut "Orf.at" klare Schlüsse zu. 2000, das erste Jahr Schwarz-Blau, war demnach das "Lustigste". Hier war es oft aber eben besonders oft "ironische Heiterkeit" von Seiten der Opposition; ein Begriff, der mittlerweile verworfen wurde, weil er immer eine gewisse Interpretation voraussetze. Weniger gelacht wird hingegen, wenn ÖVP und SPÖ gemeinsam in der Regierung sitzen, besonders selten wurde unter Bundeskanzler Bruno Kreisky gelacht.
Und was sagt der "lustigste" Mandatar, Gerald Loacker, dazu? Er zeigt sich im Gespräch mit dem ORF "erheitert". Matthias Strolz wäre wohl stolz.