Kino
Massive Kritik an Schneewittchens sieben Zwergen
Die Neuauflage von Disneys "Schneewittchen und die sieben Zwerge" sorgt für Kritik. Wie schon oft ist hier die Besetzung der Rollen das heikle Thema.
Wieder sorgt ein Remake eines Disney-Films gehörig für Wirbel. So hat die Traumfabrik die Neuauflage von "Schneewittchen und die sieben Zwerge", die im März 2024 in die Kinos kommt, offenbar mit Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt, die den Figuren in der Originalgeschichte so gar nicht ähneln. So wurde der Cast bei Dreharbeiten in Bedfordshire, England gesichtet, wie die "Daily Mail" berichtete.
Auf Bildern, die dem britischen Boulevardmedium zugespielt wurden, sind sechs durchschnittlich große Personen zu sehen und lediglich eine davon ist kleinwüchsig. Jedoch ist die Gruppe mit verschiedenen Geschlechtern und Ethnien sehr divers. Die Rolle von Schneewittchen, die im Original beschrieben wird als eine Prinzessin, "deren Haut so weiß wie Schnee ist", wird von der Schauspielerin Rachel Zegler (22), die kolumbianische Wurzeln hat, übernommen.
Disney sagt: "Es sind keine offiziellen Filmfotos"
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich bei der als Schneewittchen gekleideten Person auf den Bildern nicht um Rachel Zegler handelt. Ein Sprecher von Disney hatte zuerst sogar behauptet, dass die Fotos gefälscht seien oder von einer anderen Produktion stammen. Später wurde jedoch präzisiert, dass die Bilder zwar von Disney sind, es sich allerdings um "keine offiziellen Filmfotos" handle und zwei Stellvertreter für die eigentlichen Darstellenden darauf zu sehen seien.
Auf Twitter ist ungeachtet dessen eine heftige Diskussion um die Besetzung der Neuverfilmung des Grimm-Märchens entfacht. "Wer ist Disney oder sonst jemand, der glaubt, einfach die Geschichte umschreiben zu können", heißt es. Ein weiterer User meint: «Das wäre eine tolle Chance für kleinwüchsige Schauspieler gewesen, einen Job zu ergattern. Vermutlich wurden sie bei den Auditionen nicht berücksichtigt».
Peter Dinklage kritisiert Disney
Disney hatte erklärt, dass "magische Kreaturen" die sieben Zwerge ersetzen würden, um "eine Verstärkung von Stereotypie" zu vermeiden. Dies, nachdem "Game of Thrones"-Star Peter Dinklage sich im letzten Jahr bereits kritisch zu dem Remake geäußert hatte. "Es wird viel Heuchelei betrieben", so der 54-Jährige im Podcast "WTF" von und mit Marc Maron (59). "Das ist nicht böse gemeint, aber ich war ein wenig überrascht, als sie stolz darauf waren, eine Latina-Schauspielerin als Schneewittchen zu besetzen. Aber sie erzählen nach wie vor die Geschichte über 'Schneewittchen und die sieben Zwerge'. Macht mal einen Schritt zurück und schaut, was ihr da eigentlich tut."
Die Geschichte sei nicht mehr politisch korrekt und einfach "verdammt rückständig", so Dinklage weiter. Man versuche, fortschrittlich zu sein, erzähle dann aber eine Geschichte von sieben Zwergen, die zusammen in einer Höhle leben. Der Hollywood-Star äußerte zudem Bedenken, dass er die Thematik des mangelnden Respekts gegenüber kleinwüchsigen Menschen bislang nicht "laut genug" angesprochen habe.
"Ich hoffe, dass Prinz Charming non-binär ist"
Neben all der Empörung gibt es auch positive Stimmen. "Super, ich hoffe, dass Prinz Charming non-binär ist", schreibt ein Twitter-User. Und: "Disney ist vorbildlich." Weiter heißt es: "Egal, was Disney macht, es ist nie recht. Wo ist das Problem? Die alte, animierte Version ist immer noch erhältlich neben der Neuverfilmung."
Schon bei der Neuverfilmung des Disney Klassikers "Arielle, die Meerjungfrau" kritisierten Fans der Originalfassung die Tatsache, dass mit Halle Bailey (23) eine dunkelhäutige Person die Rolle der Arielle übernommen hat. Das Märchen basiert auf der Geschichte "Die kleine Meerjungfrau" des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen.