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"Massive Angriffe!" Ausschreitungen bei Eritrea-Festiva

Das Eritrea-Festival in Gießen in Mittelhessen ist an diesem Samstag von schweren Ausschreitungen überschattet worden.

André Wilding
Mindestens 26 Polizisten wurden verletzt, mindestens 60 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.
Mindestens 26 Polizisten wurden verletzt, mindestens 60 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.
Helmut Fricke / dpa / picturedesk.com

Seit Samstag kam es den gesamten Tag über an verschiedenen Orten in der Gießener Innenstadt immer wieder zu Ausschreitungen, Blockaden und anderen Störaktionen. 26 Einsatzkräfte erlitten größtenteils durch Angriffe Verletzungen, ein Großteil konnte seinen Dienst fortsetzen. Die Polizei musste, um Angriffe abzuwehren, mehrmals den Schlagstock und Pfefferspray einsetzen.

Nach Meldung der Rettungsleitstelle liegen keine Erkenntnisse über verletzte Unbeteiligte vor. Der Rettungsleitstelle sind in diesem Zusammenhang auch keine Personen, die sich an den Gewalttaten beteiligten oder die Veranstaltung besuchten, mit schwereren Verletzungen bekannt.

Ab etwa 05.30 Uhr kam es unter anderem zu massiven Angriffen auf die Polizei mit Stein- und Flaschenwürfen. Immer wieder versuchten unterschiedlich große Gruppen Zäune unter anderem im Bereich der Hessenhallen zu überwinden und polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Steine flogen und beschädigten zudem Busse mit Teilnehmenden auf dem Weg zur Veranstaltung. Personen rissen Absperrzäune um und traten gegen Autos bzw. bewarfen diese mit Gegenständen.

100 Personen in Gewahrsam

Außerdem kam es gelegentlich zu Auseinandersetzungen zwischen mutmaßlichen Besuchern der Veranstaltung in den Hessenhallen und Gegnern dieser Veranstaltung. Die Polizei reagierte in allen Fällen konsequent, kontrollierte am Einsatztag mehr als vierhundert Personen und stellte deren Identitäten fest.

Die Polizei sprach gegen einen großen Teil der Personen Platzverweise aus und leitete bislang etwa 100 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Körperverletzung und schwerem Landfriedensbruch, ein. Es kam zu einer Vielzahl von freiheitsentziehenden Maßnahmen. Bislang wurden fast 100 Personen in Gewahrsam genommen, die zum Teil aus dem Europäischen Ausland kommen. Die Maßnahmen hierzu dauern aktuell noch an.

Die für 14 Uhr in der Schlachthofstraße genehmigte Versammlung der Gegner der Veranstaltung in den Hessenhallen fand mit in der Spitze etwa 250 Personen statt. Gegen 15:30 Uhr verließen ca. 150 Teilnehmer die Kundgebung und blockierten die Rodheimer Straße. Die Polizei löste die Blockade auf. Die Versammlungsbehörde löste die Versammlung um 16.30 Uhr u.a. wegen mehrfacher Auflagenverstöße, auf. Leider erschwerte die ungeprüfte Weiterleitung von ungesicherten Informationen unbekannter Herkunft über die Sozialen Medien die Arbeit der Polizei zum wiederholten Mal zusätzlich.

Falschmeldungen in Sozialen Medien

Bereits am Freitag gab es eine definitive Falschmeldung über vermeintliche Gefahren in Gießen. Ab Samstagmittag kursierte dann eine Meldung über eine bei einer "Störaktion getötete" Person. Diese Meldung bestätigte sich bis zum Abend in keiner Weise. Die Polizei bittet nochmals nachdrücklich darum, Meldungen nicht ungeprüft weiter zu verbreiten, sondern sich ausschließlich aus offiziellen Quellen zu informieren.

Aufgrund der sehr dynamischen Einsatzlage und der damit verbundenen Bewegungen von Einsatzfahrzeugen kam es zeitweilig zu starken Verkehrsbehinderungen. Die Polizei bat daher darum, das Stadtgebiet aufgrund des sehr großen Polizeieinsatzes und der damit verbundenen Beeinträchtigungen zu meiden und weiträumig zu umfahren.

Die Polizei war mit über 1.000 Einsatzkräften im Einsatz, darunter auch speziell geschulte Einsatzkräfte wie Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten sowie Kommunikatoren. Zusätzlich befanden sich ein Polizeihubschrauber und eine polizeiliche Drohne im Einsatz.

Die Maßnahmen der Polizei werden auch in der kommenden Nacht weiter konsequent durchgeführt.

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