Wirtschaft
Massiv teurer – jetzt Klage gegen Energieanbieter
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) zieht im Auftrag des Sozialministeriums gegen eine Wertsicherungsklausel beim Verbund vor Gericht.
Der VKI klagt Österreichs größtes Energieunternehmen Verbund. Die Konsumentenschützer beanstanden die "Bindung an Börsenpreise", berichtet "ORF Wien".
Gesetzeskonforme Klausel
Konkret geht es darum, dass der Stromerzeuger einerseits mit dem Spruch "100 Prozent aus österreichischer Wasserkraft" wirbt, andererseits aber seine Preise wegen höheren Notierungen an einer europäischen Energiebörse Anfang Mai angepasst hat. Die Preise sind seitdem massiv gestiegen. Der Verbund betont, dass es eine vertraglich vereinbarte gesetzeskonforme Klausel dafür gibt.
"Für viele Konsumentinnen und Konsumenten ist es vollkommen unverständlich, warum der Verbund seinen Preis an einen Börsenpreis bindet, obwohl er den Strom für Haushaltskunden wohl zu einem überwiegenden Teil selbst produziert und durch die gesteigerten Preise erhebliche Übergewinne erwirtschaftet hat", erklärt Thomas Hirmke, Leiter des Bereichs Recht beim VKI.
Verbund weist Vorwürfe zurück
Der Verbund, der zu 51 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht, weist die Vorwürfe zurück. Jede Kundin und jeder Kunde sei bei der Vereinbarung dieser Klausel deutlich und leicht verständlich darüber informiert worden, dass aufgrund des Systemes der Wertsicherung des Arbeitspreises mit dem von der österreichischen Energieagentur veröffentlichten ÖSPI erhebliche Preisänderungen möglich seien, heißt es.
Rund 95 Prozent der Verbund-Stromerzeugung stammten aus Wasserkraft. Haushalts- und Gewerbekunden würden Strom aus zertifizierten Wasserkraftwerken beziehen, betont der Konzern. Die Preisgestaltung erfolge dagegen an den europäischen Energiebörsen und gelte für alle Marktteilnehmer gleichermaßen, unabhängig von ihrem Erzeugungsportfolio.