Wien

Massen-PCR-Tests bringen mehr als sie kosten

Die Bundesregierung will die kostenlosen PCR-Tests pro Person massiv reduzieren. Eine Studie zeigt nun, was die breiten Screenings wirklich bringen.

Claus Kramsl
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Im Schnitt werden in Wien täglich 308.000 PCR-Tests durchgeführt. Bei "Alles gurgelt" kostet ein Test aufgrund der hohen Stückzahl nur rund 7 Euro.
Im Schnitt werden in Wien täglich 308.000 PCR-Tests durchgeführt. Bei "Alles gurgelt" kostet ein Test aufgrund der hohen Stückzahl nur rund 7 Euro.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Nach koalitionärem Hin und Her am Wochenende zwischen dem grünen Gesundheitsminister und dem türkisen Finanzminister ist die Regelung nun so: Ab 1. April sind pro Monat sind nur noch fünf PCR- und fünf Antigen-Tests für jeden Bürger kostenfrei. Alles darüber hinaus muss man selbst bezahlen. Wieviel könne Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) noch nicht verraten, sagte er am Dienstag.

Wiens Stadtchef Michael Ludwig kritisierte den Weg des Gesundheitsministers postwendend. "Wir werden uns das jetzt genau ansehen, was das für die ganze Teststrategie in Wien bedeutet. (...) Prinzipiell glaube ich, ist ein flächendeckendes Testsystem gut. Was das mit den fünf Tests in den Bundesländern bedeutet, kann ich nicht beurteilen. Da gibt es andere Testformate. Bei uns in Wien ist das natürlich ein deutliches Reduzieren der Möglichkeiten, den Verlauf der Virus-Entwicklung zu beobachten", so Ludwig. Er hoffe, dass der Bund dann rechtzeitig vor der nächsten Wellen warnen könne, wenn er nun auf das breite Screening verzichtet.

625 Millionen Euro kosten, 1,2 Milliarden Euro Wertschöpfung

Was die kostenlosen Tests bringen untersuchte nun eine Studie der Wirtschaftskammer Wien in Kooperation mit dem Unternehmensberater Kearney. Laut dieser Erhebung hätten die Tests bisher 625 Millionen Euro gekostet. Im Gegenzug hätten sie Stadt und Bund bisher fast doppelt so viel an Steuereinnahmen und Wertschöpfung gebracht, nämlich rund 1,2 Milliarden Euro.

Kosteneffekte der Corona-Pandemie
Kosteneffekte der Corona-Pandemie
Kearney

Die Vorteile laut Studie im Überblick:

➤ Der Wirtschaftsimpuls, der von 625 Mio. Euro Aufwendungen für "Alles gurgelt" ausgeht, hat zum Aufbau von 7.500 neuen Stellen geführt.

➤ Das Wiener Bruttoregionalprodukt stieg um 918 Mio. und das österreichische BIP um 1.062 Mio. Euro.

➤ Wiens "Alles Gurgelt"-PCR-Tests sind bereits ab 2.400 verhinderten Infektionen monatlich wirtschaftlich – d.h. der Nutzen aufgrund weniger Quarantäne- bzw. Krankenstandstagen, weniger Krankenhauskosten und weniger Therapiekosten für Long-Covid übersteigt die Kosten deutlich.

➤ Das breitflächige PCR-Testen hat in Wien 20.000 Infektionen pro Monat verhindert.

➤ Der in den vergangenen Monaten und auch hinkünftig vermiedene wirtschaftliche Schaden durch Reduktion der Infektionen beträgt laut der Studie zwischen 11 und 24,2 Mio. Euro pro Monat.

Die höhere Anzahl von PCR-Tests führt in Wien laut der Studie zu einer geringeren Dunkelziffer von Corona-Erkrankten in Wien.
Die höhere Anzahl von PCR-Tests führt in Wien laut der Studie zu einer geringeren Dunkelziffer von Corona-Erkrankten in Wien.
Kearney

Ruck: "Jeder PCR-Test bedeutet weniger Ansteckungsgefahr"

Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck: "Die Untersuchung zeigt, dass unsere Wiener Teststrategie nicht nur epidemiologisch vernünftig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Jeder PCR-Test bedeutet weniger Ansteckungsgefahr, kürzere Quarantäne und mehr Sicherheit für die Wienerinnen und Wiener. Eine Win-win-win-Situation für die Wiener Bevölkerung, das Gesundheitssystem und unsere Betriebe."

Und weiter "Es ist wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, dass jetzt die Anzahl der Tests pro Person limitiert wird und nicht die Höhe der Kosten. Das Wiener ,Alles gurgelt’-Testmodell ist bezogen auf einen Test um ein Vielfaches billiger als alternative Verfahren", verweist Ruck auf die Kosten von rund 7 Euro je PCR-Test in Wien im Vergleich zu 25 Euro für Apothekentests.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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