Hamilton muss zittern

Massa klagt vor Gericht verpassten WM-Titel ein

Felipe Massa schrammte 2008 am WM-Titel vorbei. Zu Unrecht? Der Brasilianer verklagt Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

Sport Heute
Massa klagt vor Gericht verpassten WM-Titel ein
Felipe Massa, der Beinahe-Weltmeister von 2008.
Imago

Der frühere Formel-1-Pilot Felipe Massa will 16 Jahre nach dem dramatisch verlorenen WM-Finale von Sao Paulo vor Gericht nachträglich Weltmeister werden. Wie die vom Brasilianer beauftragte Kanzlei Vieira Rezende Advogados auf ihrer Homepage mitteilte, verklagt Massa sowohl das Management der Formel 1 (FOM) um dessen früheren Besitzer Bernie Ecclestone als auch den Motorsport-Weltverband FIA.

Der heute 42 Jahre alte Massa, damals Ferrari-Pilot, klagt zudem auf Schadensersatz. Die Klage bezieht sich auf den "Crashgate"-Skandal von Singapur in der damaligen Saison. Durch die ungenügende und verzögerte Strafverfolgung von Formel 1 und FIA gegen das Renault-Team habe Massa letztlich der entscheidende Punkt zum WM-Titel gefehlt. Verhandelt werden soll der Fall demnach vor dem High Court in London.

"Herr Massa beantragt die Feststellung, dass die FIA gegen ihre Regeln verstoßen hat, indem sie den Unfall von Nelson Piquet jr. beim Großen Preis von Singapur 2008 nicht unverzüglich untersucht hat, sowie die Feststellung, dass Herr Massa bei ordnungsgemäßem Handeln in jenem Jahr die Fahrerwertung gewonnen hätte", hieß es in der Anwaltsmitteilung.

Massa selbst erklärte bei O Globo: "Ich habe stets gesagt, dass ich bis zum Ende kämpfen werde. Da die FIA und die FOM nichts unternehmen, werden wir diese historische Ungerechtigkeit vor Gericht zu korrigieren versuchen. Die Angelegenheit liegt jetzt bei den Anwälten."

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    In Singapur hatte Piquet absichtlich einen Unfall herbeigeführt, die folgende Safety-Car-Phase ermöglichte seinem Teamkollegen Fernando Alonso den Sieg. Massa hatte das Rennen lange angeführt, war aber nach einem Fehler beim Boxenstopp nach dem Crash punktlos geblieben.

    Briatore ordnete Crash an

    Wie sich später herausstellte, hatte Teamchef Flavio Briatore den Crash angeordnet. Dies sei der Formel 1 und der FIA frühzeitig bekannt gewesen, laut einer Aussage des damaligen F1-Chefs Bernie Ecclestone entschied man sich aber dazu, nicht zu handeln. Piquet blieb straffrei, Renault wurde später zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.

    Im letzten Saisonrennen 2008 feierte Massa zwar den Heimsieg in Sao Paulo und seine Box bereits den WM-Titel. In der letzten Kurve machte Lewis Hamilton im McLaren aber noch einen Platz gut und wurde erstmals Weltmeister.

    Textquelle: AFP

    Auf den Punkt gebracht

    • Der ehemalige Formel-1-Fahrer Felipe Massa verklagt Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und die FIA daraufhin, dass ihm der WM-Titel von 2008 aufgrund des "Crashgate"-Skandals in Singapur zusteht
    • Massa behauptet, dass die FIA und die Formel 1 nicht angemessen auf den Vorfall reagiert hätten, und fordert nun vor Gericht Schadensersatz und den nachträglichen WM-Titel
    red
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