Wien
Maskierte verüben Anschlag auf ATIB-Moschee in Wien
Zwei Maskierte haben am Mittwoch in den Morgenstunden mehrere Fensterscheiben der ATIB Zentrale in der Bundeshauptstadt eingeschlagen.
Von der Gudrunstraße kommend versuchten die Verdächtigen zuerst die Fensterscheiben dort einzuschlagen. Nachdem ihnen das bei fünf Scheiben nicht gelang, begaben sie sich auf die Sonnleithnergasse zu. Während einer der Täter die ganze Tat filmte, demolierte der zweite Maskierte mit einem Notfall-Hammer nach der Reihe die Scheiben.
Zwischendurch machte einer der Angreifer noch in die Kamera das "Freiheitszeichen", das vor allem von Terrorsympathisanten verwendet wird. In Summe wurden insgesamt zehn Scheiben komplett eingeschlagen und mehr als fünf Scheiben beschädigt.
Vorsitzender Fatih Yilmaz sagte: "Die Übergriffe nehmen besorgniserregende Ausmaße an. Solche Anschläge sind Gift für unser Zusammenleben und den Frieden in unserem Land. Auf solche Angriffe müssen wir gesellschaftlich mit noch engerer Kooperation und Geschlossenheit reagieren. Wir dürfen uns weder von Terrorsympathisanten noch von Rechtsradikalen spalten lassen."
"Kein Platz für Muslimfeindlichkeit"
Und weiter: "In Österreich ist kein Platz für jedwede Form von Muslimfeindlichkeit, Terrorismus und Rassismus. Jeder Angriff auf Moscheen, die die Ausübung der Religion ermöglichen, muss mit aller Härte verfolgt und bestraft werden", betont Fatih Yilmaz.
Die ATIB Zentrale Moschee möchte festhalten, dass nach der letzten Attacke keine politische Vertretung eine Unterstützungs- bzw. Solidaritätsbotschaft abgegeben hat. "Wir sind uns sicher, dass eine Verurteilung solcher Angriffe, auf die Einrichtungen der Muslime in Österreich, einen wichtigen Beitrag für das friedliche Zusammenleben leisten wird."
Umdenken gefordert
Außerdem fordert die ATIB Zentrale Moschee "ein glaubwürdiges Umdenken bei den Sicherheitsbehörden". Schutzmaßnahmen an Moscheen müssten endlich erhöht und Prävention auf die Tagesordnung gesetzt werden, heißt es in einer Aussendung.
Im "Heute"-Talk verurteile SPÖ-Bezirksrat Muhammed Yüksek den Anschlag auf die Moschee aufs Schärfste. Er fügte hinzu, dass "solche Vandalakte auf Glaubenseinrichtungen in Favoriten nichts verloren haben". Er betonte auch, dass "ich mich genauso für die Moscheen einsetzen werde, wie für die Antonskirche nach dem Vandalismus-Vorfall".