Gesundheit

Bleibt Maskenpflicht in Öffis auch nach Corona?

Bleibt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln partiell auch nach der Pandemie bestehen? Internationale Experten sprechen sich dafür aus. 

Teilen
Bleibt uns die Maskenplicht in den Öffis?
Bleibt uns die Maskenplicht in den Öffis?
ALEX HALADA / picturedesk.com

Angesichts von weniger erwarteten Grippefällen durch die gängigen Schutz- und Hygienemaßnahmen, könne auch künftig das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln ein probates Mittel für die Reduzierung von Ansteckungen sein. Mit diesem Vorschlag lassen derzeit Schweizer Infektiologen aufhorchen. So sagt der Tessiner Infektiologe Andreas Cerny vom Moncucco-Spital: "Aus der aktuellen Situation können wir viel lernen. Die Grippe, die auch zu vielen Hospitalisationen führen kann, könnte mit den richtigen Maßnahmen auch in Zukunft vermieden werden."

Erfahrungsgemäß erreicht die Grippe die Bevölkerung vor allem in den kalten Wintermonaten Jänner und Februar – im "Grippewinter" 2016/17 verzeichnete Österreich laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) rund 4.400 Influenza-Tote. Wie die Welle dieses Jahr ausfallen werde, sei laut Experten allerdings schwierig einzuschätzen.  

"Maßnahmen prüfen"

Es sei daher zu prüfen, Maßnahmen wie die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr oder den Verzicht auf das Händeschütteln auch nach Corona beizubehalten, so Cerny: "Zum Beispiel Masken im öffentlichen Verkehr machen auch nach Corona Sinn. Das zeigt sich auch im asiatischen Raum, wo gerade in den kalten Wintermonaten die Leute vorsichtiger und Schutzmasken generell verbreitet sind."

Freiwillig hielten sich aber nicht viele Leute an die Maßnahmen, meint der Schweizer Epidemiologe Heiner Bucher. "Trotz der Lerneffekte haben viele Leute genug von den Maßnahmen und werden sich bei einer zukünftigen Grippewelle wohl kaum an Schutzmaßnahmen wie Distanzhalten, Kontakteinschränkung oder Handhygiene halten wollen." Er könne sich aber gut vorstellen, dass viele Leute in Zukunft bei grippeähnlichen Symptomen Kontakt zu älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen einzuschränken versuchen oder mehr von Homeoffice Gebrauch machen, um Ansteckungen zu vermeiden. Das Bewusstsein für Hygiene- und Schutzmaßnahmen sei sicher gestiegen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf