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Masken im Freien laut Experten sinnlos

Ein Physiker gibt Entwarnung: Man kann sich im Vorbeigehen nicht mit dem Coronavirus anstecken, weil Infizierte zu wenige Viren dafür ausatmen.

Heute Redaktion
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Physiker Gerhard Scheuch
Physiker Gerhard Scheuch
HNA/Martina Biedenbach

"Bei einem Vorbeigehen kann man sich nicht anstecken. Das ist unmöglich. Da kriegt man einfach viel, viel zu wenige Viren ab", sagte Gerhard Scheuch in einem Interview mit "The Pioneer". Der Deutsche ist Aerosol-Physiker und berät die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA.

"Bei den Coronaviren, mit denen wir es jetzt zu tun haben, braucht man mindestens fünf bis 15 Minuten relativ dichten Zusammenstehens, um sich direkt zu infizieren", so Scheuch. Es sei "im Augenblick so, dass nur etwa zehn bis 15 Prozent der Infizierten überhaupt andere anstecken". Das liege daran, dass nicht jeder Infizierte in gleicher Weise Viren in die Atemluft ausstößt. Laut Studien haben "73 Prozent der Patienten überhaupt keine Viren ausgeatmet. Aber man hat einen Patienten gefunden, der pro Minute 400.000 Viren ausgeatmet hat. Wenn sie mit so einem zusammensitzen, dann kann es schon mal knallen."

Maskenpflicht im Freien ist "Unsinn"

Maskenpflicht im Freien, wie es sie in einigen deutschen Gegenden gibt, sei "völliger Unsinn. Man braucht im Freien keine Maske." Für Innenräume hat der Physiker aber einen Vorschlag: "Man sollte mobile Raumluft-Filter installieren, die die Luft ständig säubern."

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    Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (G) im Rahmen von Beratungen der Bundesregierung mit Experten und den Oppositionsparteien zur aktuellen Corona-Lage.
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    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com