Welt
Mars-Rover meldet sich plötzlich nicht mehr
Seit Monaten versucht die Nasa, den Mars-Rover zu kontaktieren. Seit einem Sandsturm meldet er sich nicht mehr. Jetzt wurde ein letzter Versuch unternommen.
Er hatte die Ausdauer eines Marathon-Läufers: Der Mars-Rover Opportunity. 2004 auf dem Mars angekommen, sollte seine Mission ursprünglich 90 Marstage (knapp 92,5 Erdtage) dauern. Daraus wurden 14 Jahre und 219 Tage. Der kleine Rover lief und lief und lief. Auch als seine Schwestersonde Spirit am 22. März 2010 den Geist aufgab, war für Opportunity noch lange nicht Schluss. Bis zu jenem verhängnisvollen 10. Juni 2018, als ein Sandsturm den 1063 Kilogramm schweren Roboter erfasste.
Seither hat Opportunity keinen Pieps mehr von sich gegeben. Der Rover, dessen Hauptaufgabe es war, auf dem Mars nach Spuren von einstigem Wasser zu suchen, ist für seine Energieversorgung auf mehrere Solarpanels angewiesen. Diese dürften während des Sturms mit einer Staubschicht bedeckt worden sein, wodurch der Rover wohl zumindest kurzfristig einen Blackout erlebt hat.
Wind brachte keine Veränderung
Einige Hoffnungen setzten die Nasa-Experten in den Beginn der windigen Jahreszeit im November: Vielleicht könnte ja eine zünftige Böe die Solarpanels vom Staub befreien. Doch es gab weiter kein Lebenszeichen von Opportunity, der am Rand des 22 Kilometer breiten Endeavour-Kraters steht.
Ob der letzte Versuch, Opportunity zu erreichen, erfolgreich war, wird die Nasa heute um 20 Uhr MEZ verkünden. Dass der kleine Rover einen speziellen Platz im Herzen der Nasa-Verantwortlichen hat, zeigt die Tatsache, dass für die Pressekonferenz Schwergewichte wie der Nasa-Chef Jim Bridenstine, der Schweizer Nasa-Chefwissenschaftler Thomas Zurbuchen und der Opportunity-Projektleiter John Callas persönlich anwesend sein werden. Sollte auch der letzte Kontaktversuch fehlgeschlagen sein, werden sie den ausdauernden Roboter offiziell für tot erklären.
(jcg)