Marko zählt F1-Star an: "Er hat einen Vertrag, aber..."

Eigentlich ist alles bereits geklärt. Im Juni verlängerte der aktuell strauchelnde Weltmeister-Rennstall den Vertrag mit Perez um ein Jahr plus Option für eine weitere Saison. Red Bull wollte so Druck vom Mexikaner nehmen, Perez sollte frei auffahren können. Doch das Gegenteil war die Folge.

Denn seit dem Grand Prix von China schaffte es der siebenfache Rennsieger nicht mehr auf ein Stockerl. Die Platzierungen seither: Vierter, Achter, Achter, Siebter, 17., Siebter, Siebter, Sechster, Achter, 18., Zehnter und jüngst in Austin Siebter. Hinzu kommen zwei Ausfälle. Perez ist dadurch in der Fahrer-Weltmeisterschaft nur noch Achter. Während Teamkollege und Dreifach-Weltmeister Max Verstappen die Fahrer-Wertung anführt, die Bullen in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft aber bloß Zweiter sind.

"Dann nutzen auch Verträge nichts"

In Perez´ Vertrag sind Klauseln verankert, Red Bull könnte Perez aufgrund der Durststrecke der letzten Woche vor die Türe setzen. Und dass der Energydrink-Riese häufig nicht lange zuschaut, ist bekannt, das hat die Geschichte mehrmals gezeigt. Vor allem, weil sich mit Talent Liam Lawson ein Ersatzmann nahezu aufdrängt. Nach einer Motorenstrafe vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen, fuhr der Neuseeländer in seinem ersten Saisonrennen für die Racing Bulls gleich als Neunter in die Punkte.

"Perez hat zwar einen Vertrag, aber die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft.Wenn die Leistung nicht sitmmt, nutzen auch Verträge nichts", stellte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei "F1 Insider" klar. Der 81-Jährige baute vor dem Heimrennen des Mexikaners am Sonntag noch einmal zusätzlich Druck auf.

Lawson im "gelben Trikot"?

Schon zuletzt sickerte durch, dass Lawson und Teamkollege Yuki Tsunoda bei den Racing Bulls ein Duell bis Saisonende ausfahren. Nur der Schnellere der beiden hat die Chance, zu Red Bull aufzusteigen – wobei Teamchef Christian Horner nicht als großer Tsunoda-Fan gilt. "Am Ende der Saison werden wir uns zusammensetzen und dann entscheiden, wer für Red Bull der beste Teamkollege für Verstappen ist", betonte Marko das weitere Vorgehen.

Dem Bericht zufolge sei Lawson nach seinem starken Auftritt auf dem Circuit of the Americas aber bereits "im gelben Trikot". Der Neuseeländer ersetzte bei den Racing Bulls Daniel Ricciardo, der nach einer enttäuschenden Saison nach dem Grand Prix von Singapur gehen musste. Auch der Australier war ursprünglich zum Red-Bull-Schwesternteam mit dem Plan gekommen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, was klar misslang.

Derweil hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Perez die Flucht nach vorne ergreifen und bei seinem Heimrennen den Rücktritt mit Saisonende erklären könnte. So könnte der 34-Jährige einem möglichen Rauswurf entgehen. Bei Red Bull weiß man von derartigen Plänen aber noch nichts...