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Marko über Red-Bull-Kandidat: "Er hat Speed, aber..."
Wer fährt 2025 an der Seite von Weltmeister Max Verstappen bei Red Bull? Vier Kandidaten machten sich Hoffnungen.
Sergio Perez ist schwer angezählt. Der mexikanische Red-Bull-Star steht trotz eines erst im Juni um zwei Jahre verlängerten Vertrages bei den Bullen vor dem Aus. Zu schwach waren die Leistungen des 34-Jährigen, der seit dem fünften Grand-Prix-Wochenende, dem Rennen in China, nicht mehr auf dem Stockerl stand, als einziger Fahrer eines Top-Vier-Teams keinen Rennsieg einfahren konnte. Und somit auch nur auf Platz acht der Fahrer-Weltmeisterschaft liegt, hauptverantwortlich dafür ist, dass die Bullen trotz Verstappens viertem WM-Titel in Serie aktuell bloß Dritter der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sind.
Über Perez wird erst nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi entschieden. Erst tritt die Teamleitung zusammen, dann müssen die Eigentümer des Rennstalls – also Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz und die thailändische Mehrheitseigentümerfamilie Yoovidhya – über Perez entscheiden. Auch deshalb, weil im Falle eines Rauswurfs eine Entschädigungszahlung fällig werden würde. Von zwei Jahresgehältern, von rund 20 Millionen Euro, ist die Rede.
"Am Montag nach Abu Dhabi gibt es ein Meeting und da fallen die Entscheidungen", erklärte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko gegenüber der "Kleinen Zeitung" das weitere Vorgehen.
Die Formel-1-Aufreger 2024
"Er hat den Speed, aber..."
Sollte Perez tatsächlich fliegen, stehen drei Kandidaten zur Wahl: Liam Lawson, der die bevorzugte Lösung des Grazers sein soll, dessen Teamkollege Yuki Tsunoda oder der Williams-Rookie Franco Colapinto, der aber eine Ablöse kosten würde.
Während der unbekümmerte Lawson lange als Favorit galt, hat sich zuletzt Tsunoda ins Rampenlicht gefahren, landete im Chaos-Grand-Prix von Brasilien auf dem siebten Platz, wurde jüngst in Las Vegas Neunter. Da drängt sich der Gedanke auf, dass der Japaner nun im "Shootout" der Racing-Bulls-Piloten in der Pole Position sei. Der 24-Jährige habe "zwei sehr gute Rennen" abgeliefert, "leider hatte er davor zwei dumme Fehler in Brasilien. Yuki hat den Speed, aber ihm fehlt die Kontinuität und Stabilität", meinte Marko nun. Nachsatz: "Wenn es aber bei ihm funktioniert, funktioniert es sehr gut."
Nach einem Bekenntnis zu Tsunoda hört sich das jedenfalls nicht an. Außerdem könnte der auslaufende Motoren-Deal mit Honda zum Problem für den 24-Jährigen werden. Der japanische Autokonzern ist langjähriger Förderer des Japaners. Ab 2026 beliefert Honda aber Aston Martin mit Triebwerken.
Auf den Punkt gebracht
- Red Bull steht vor der Entscheidung, wer 2025 an der Seite von Max Verstappen fahren wird, da Sergio Perez aufgrund schwacher Leistungen trotz eines verlängerten Vertrags vor dem Aus steht.
- Helmut Marko nennt Liam Lawson, Yuki Tsunoda und Franco Colapinto als mögliche Nachfolger, wobei Tsunoda zuletzt durch gute Leistungen auffiel, jedoch an Konstanz mangelt.