Red-Bull-Boss

Marko über Konkurrent: "Schon tragisch, dass..."

Unmittelbar nach dem Beginn der Sommerpause ist das Fahrer-Karussell in der Formel 1 in Schwung gekommen. Helmut Marko spricht nun über Carlos Sainz.

Sport Heute
Marko über Konkurrent: "Schon tragisch, dass..."
Red-Bul-Motorsportkonsulent Helmut Marko.
Imago Images

Sainz hat endlich seine Cockpit-Entscheidung getroffen. Der Spanier heuert in der kommenden Saison beim Williams-Rennstall an – als Teamkollege von Alexander Albon. Der zuletzt deutlich angezählte US-Fahrer Logan Sargeant wird endgültig seinen Platz in der Motorsport-"Königsklasse" verlieren.

Sainz galt als Schlüsselfigur am Fahrermarkt. Der Spanier, immerhin Sieger von drei Grands Prix, stand neben Williams auch bei Audi und zuletzt bei Alpine auf dem Wunschzettel, ließ sich mit seiner Fahrer-Entscheidung aber lange Zeit. Und wählte schließlich Williams.

"Schon tragisch, dass..."

Ein Schritt, den Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko durchaus verstehen kann, wie der 81-Jährige in seiner "Speedweek"-Kolumne schrieb. "Denn was wären die Alternativen? Audi wird im nächsten Jahr sicher keine sein, wenn man sich die Erfolge anschaut. Und bei Alpine weiß man nicht, ob sie den Mercedes-Motor bereits 2025 oder erst 2026 bekommen", so Marko. Der deutsche Autobauer Audi übernimmt den schwächelnden Sauber-Rennstall. Das Team wird aber jedenfalls 2025 kaum ganz vorne mitmischen können, muss auf die Regel-Revolution 2026 hoffen. Alpine hingegen trennt sich vom hauseigenen Renault-Motor. Auch hier ist die Zukunft ungewiss. "Ich würde sagen, das war für ihn in seiner Situation noch die beste Lösung", meinte Marko weiter.

Die neuen Formel-1-Boliden der Saison 2024

1/21
Gehe zur Galerie
    Die neue Saison steht in den Startlöchern. Das sind die neuen Boliden der verschiedenen Teams.
    Die neue Saison steht in den Startlöchern. Das sind die neuen Boliden der verschiedenen Teams.
    GEPA

    Aktuell steht der Spanier bei Ferrari unter Vertrag, gewann in dieser Saison auch den Grand Prix von Australien nur zwei Wochen nach seiner Blinddarm-Operation in Dschidda. Allerdings muss der 29-Jährige den italienischen Rennstall am Jahresende verlassen, Lewis Hamilton nimmt seinen Platz ein. "Es ist natürlich schon tragisch, dass er seine beste Saison bei Ferrari fährt und kein Cockpit in einem Top-Team kriegt", hatte Marko mit dem ehemaligen Toro-Rosso-Piloten beinahe Mitleid. "Aber bei Williams müsste etwas vorangehen, er hat dort auch einen starken Motor", untermauerte der Grazer.

    Noch vier Cockpits offen

    Und bestätigte dann auch, was bereits hinter vorgehaltener Hand diskutiert wurde: "Und angeblich hat er ja im Vertrag eine Klausel, die den Ausstieg ermöglicht, sollte ein Angebot von einem deutlich besser platzierten Team kommen." Sainz zögerte nämlich auch deshalb mit seiner Teamwahl so lange, weil er sich Hoffnungen auf das noch freie Mercedes-Cockpit als Hamilton-Nachfolger machte. Dieses wird aber wohl an Talent Andrea Kimi Antonelli gehen.

    Neben dem Platz bei den "Silberpfeilen" sind nun nur noch die Cockpits von Audi und Alpine sowie bei den Racing Bulls offen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Helmut Marko äußert sich zu Carlos Sainz' Entscheidung, zur kommenden Saison zum Williams-Rennstall zu wechseln, und zeigt Verständnis für diese Wahl angesichts der begrenzten Alternativen bei Audi und Alpine
    • Er bezeichnet es als tragisch, dass Sainz trotz seiner starken Leistungen bei Ferrari kein Cockpit in einem Top-Team erhält
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen