2007 feierte Vettel sein Formel-1-Debüt, schon im Jahr darauf folgte der erste Sieg für das zweite Red-Bull-Team Toro Rosso. Danach gewann der Deutsche viermal als Red-Bull-Fahrer die Formel-1-Weltmeisterschaft, wechselte 2015 zu Ferrari und saß sechs Jahre lang bei den Italienern am Lenkrad, ließ seine Karriere dann zwei Saisonen lang bei Aston Martin ausklingen. Nach 299 Rennen und 53 Rennsiegen war Schluss.
Oder doch nicht? Spekulationen, der 37-Jährige wolle es noch einmal in der Motorsport-"Königsklasse" wissen, reißen nicht ab. Auch wenn Vettel bereits zwei Jahre lang nicht am Steuer eines Formel-1-Boliden saß und auch 2025 kein Cockpit ergattern konnte. Dabei habe Vettel durchaus versucht, in die Motorsport-"Königsklasse" zurückzukehren – bei Audi, das ab 2026 das Schweizer Sauber-Team übernimmt. Vettel habe seine Dienste bei Andreas Seidl, dem ehemaligen Audi-Projektleiter in der Formel 1, angeboten, berichtet "F1 Insider".
Schließlich stellte sich der Sauber-Rennstall, wie das Team 2025 noch heißt, für die kommende Saison gänzlich neu auf. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou mussten gehen, stattdessen wurde mit Nico Hülkenberg ein deutscher Fahrer geholt, Talent Gabriel Bortoleto unter Vertrag genommen. Für Vettel war da kein Platz mehr. Auch, weil Seidl lange versuchte, Carlos Sainz zu holen, der bei Ferrari für Lewis Hamilton Platz machen musste. Und letztendlich selbst den Hut nehmen musste, Ex-Ferrari-Teamchef Mattia Binotto übernahm.
Und auch an einer Red-Bull-Rückkehr bastelte Vettel, wie Helmut Marko, der Motorsport-Berater der Bullen, in dem Bericht erzählte. "Sebastian wäre gerne neben Max Verstappen bei uns gefahren. Aber das hätte keinen Sinn gemacht, auch um ihn zu schützen. Max hätte ihn klar geschlagen und Sebastians Ruf geschädigt. Das konnte und wollte ich nicht zulassen", so der Deutsche.
Die Bullen setzten nach einer schwachen Saison Sergio Perez trotz eines erst im Juni 2024 verlängerten Zweijahresvertrags vor die Tür, entschieden sich schließlich dazu, Eigengewächs Liam Lawson zu befördern.
Das fortgeschrittene Rennfahrer-Alter von 37 Jahren soll für den Deutschen kein Hindernis darstellen. Die Ex-Champions Fernando Alonso (43) und Lewis Hamilton (40) sind ebenso noch in der Rennserie aktiv, können mit den "Jungen" mithalten. Außerdem kam das Aston-Martin-Aus am Jahresende 2022 nicht ganz freiwillig, Vettels Vertrag war nicht verlängert worden.
Eine womöglich letzte Chance bietet sich für Vettel für das Jahr 2026, wenn ein gänzlich neues Reglement in der Motorsport-"Königsklasse" greift. Die Verträge von Lawson bei Red Bull, George Russell und Andrea Kimi Antonelli bei Mercedes, Jack Doohan bei Alpine und den beiden Racing-Bulls-Fahrern Yuki Tsunoda und Isack Hadjar laufen am Saisonende aus.
Der Wahl-Schweizer Vettel absolviert derweil die Landwirtschaftsprüfung, um seinen eigenen Bauernhof zu betreiben.