Nach Dschidda-Grand-Prix
Marko droht RB-Star: "Muss sich etwas einfallen lassen"
Bei den Racing Bulls, dem zweiten Red-Bull-Team in der Formel 1, stehen beide Fahrer im Fokus. Helmut Marko erhöhte nun den Druck.
Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda bilden in der aktuellen Saison die Fahrerpaarung beim Rennstall, der letztes Jahr noch unter dem Namen Alpha Tauri an den Start ging. Für beide Piloten ist es eine richtungsweisende Saison. Denn für Tsunoda geht es um seine Formel-1-Karriere, die im Dezember schon wieder vorbei sein könnte, für Ricciardo geht es darum, sich für eine Beförderung zu Red Bull zu empfehlen. Beim Weltmeister-Team wird das zweite Cockpit neben Max Verstappen frei, der Vertrag von Sergio Perez läuft am Jahresende aus. Alle drei Piloten kommen infrage, einer wird wohl auf der Stelle bleiben, denn Talent Liam Lawson scheint ein Cockpit bei den Racing Bulls in der Saison 2025 sicher zu sein.
Von der aktuellen Fahrer-Paarung hat sich jedoch keiner so wirklich aufgedrängt. Stattdessen gab es in Bahrain nur ein unnötiges Gerangel in der Auslaufrunde, nachdem Tsunoda seinen Teamkollegen Ricciardo aufgrund der Reifenstrategie zuvor im Rennen vorbeilassen musste. Das Team steht noch ohne Punkte da. Platz 13 und 16 stehen beim Australier zu Buche, Tsunoda wurde zweimal 14.
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"Muss sich bald einmal etwas einfallen lassen"
"Sowohl für Yuki, als auch für Daniel, geht es in dieser Saison um viel", erklärte Marko in seiner Kolumne bei "Speedweek". "Yukis Qualifying-Performance war sehr gut", lobte der 80-jährige Grazer den Japaner. Marko gilt als Fan des 23-Jährigen. Von Ricciardo, der Mitte 2023 den enttäuschenden Nyck de Vries ersetzte, erwarte der 80-Jährige mehr. "Ricciardo muss sich jetzt bald einmal etwas einfallen lassen", unterstrich der Red-Bull-Motorsportkonsulent.
Gleichzeitig ist der VCARB01 auch noch nicht so konkurrenzfähig, wie gedacht. "Wo es Arbeit gibt: In der Quali ist zumindest Tsunoda sehr gut, dann fahren sie im ersten Stint in den WM-Punkten mit, nur um danach immer weiter zurückzufallen. Sie können den Speed auf Dauer nicht halten. Ob sie die Reifen zu spät beanspruchen oder es andere Gründe hat: Das gilt es herauszufinden", erklärte Marko.
"Außerirdische Quali-Runde"
Mit der Performance des aktuell krisengeschüttelten Red-Bull-Teams war Marko, dessen Suspendierung am Freitag im Zuge der Sex-Affäre rund um Teamchef Christian Horner unmittelbar bevorstand, nach einem Gespräch mit Geschäftsführer Oliver Mintzlaff aber plötzlich wieder kein Thema war, durchaus zufrieden. Dreifach-Weltmeister Max Verstappen führte einen Doppelsieg vor Perez an, allerdings sei nicht alles Gold gewesen, was glänzt. Gerade mit dem harten Reifen mühte sich der Rennstall. Die "außerirdische Quali-Runde von Max" habe die Probleme der Bullen "ein wenig kaschiert", urteilte Marko.