11 Tote in Ruanda

Marburg-Virus – falscher Alarm in Deutschland

Das Marburg-Fieber hat in Ruanda innerhalb der letzten Tage elf Todesopfer gefordert. Die Verdachtsfälle in Hamburg haben sich als negativ erwiesen.

Heute Life
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    Am Mittwoch wurden am Hauptbahnhof in Hamburg zwei Personen aufgrund des Verdachtes auf das tödliche Marburg-Virus mit einem speziellen Fahrzeug isoliert.
    Am Mittwoch wurden am Hauptbahnhof in Hamburg zwei Personen aufgrund des Verdachtes auf das tödliche Marburg-Virus mit einem speziellen Fahrzeug isoliert.
    Bodo Marks / dpa / picturedesk.com

    Innerhalb eines Tages ist die Zahl der mit dem tödlichen Marburg-Virus infizierten Menschen in Ruanda um sieben Patienten auf insgesamt 36 gestiegen. Elf Personen sind mittlerweile gestorben, 25 weitere sind isoliert und werden behandelt, teilte das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes am Mittwoch mit.

    Zuletzt wurde deshalb auch in Deutschland Alarm geschlagen.

    Medizinstudent kam aus Ruanda

    In Hamburg wurden am Mittwoch zwei Menschen wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem Marburg-Virus medizinisch untersucht. Sie waren in der Nacht mit einem Flugzeug aus Ruanda in Frankfurt gelandet und reisten anschließend mit dem ICE nach Hamburg. Eine der beiden Personen, ein Medizinstudent Mitte 20, entwickelte während der Zugfahrt grippeähnliche Symptome. Aufgrund der Sorge, er könnte sich mit der tropischen Krankheit infiziert haben, kontaktierte er die Gesundheitsbehörden.

    Hochansteckend und tödlich

    Das hochansteckende Marburg-Virus wird primär über direkten menschlichen Kontakt übertragen – meist über Körperflüssigkeiten wie Blut oder Körpersekrete. Die Inkubationszeit liegt zwischen drei und 21 Tagen.

    Zu den Symptomen zählen anfänglich hohes Fieber sowie starke Kopf- und Muskelschmerzen. Am dritten Tag der Erkrankung folgen unter anderem Übelkeit, Erbrechen und schwerwiegender Durchfall, der tagelang anhalten kann. In der zweiten Woche nach Krankheitsbeginn leiden Betroffene meist an inneren Blutungen und bluten aus Körperöffnungen.

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Virus eine Fallsterblichkeitsrate von durchschnittlich 50 Prozent. Die Werte haben in vergangenen Ausbrüchen demnach zwischen 24 Prozent und 88 Prozent variiert. Die Patientinnen und Patienten, die eine Infektion nicht überleben, sterben im Schnitt nach acht bis neun Tagen infolge des starken Blutverlusts.

    Eine Sorge, die nicht von ungefähr kam: Der angehende Mediziner hatte in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem mit dem Marburg-Virus infizierte Menschen behandelt werden.

    Bahnsteig gesperrt, Personen isoliert

    In Hamburg wurde der Bahnsteig von der Gesundheitsbehörde gesperrt, der Medizinstudent und seine Begleitung in einem speziellen Fahrzeug sofort isoliert und in das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) gebracht. Innerhalb von 24 Stunden dann das Ergebnis: Der junge Mann ist nicht mit dem Marburg-Virus infiziert.

    Hauptsächlich medizinisches Personal betroffen

    Die Gesundheitsbehörden in Ruanda hatten den Ausbruch der hochgefährlichen Viruserkrankung Ende September bekannt gegeben. Bisher ist unbekannt, wo der Ausbruch seinen Ursprung hat und wann es dazu kam. Die meisten Erkrankungen und Todesfälle betreffen medizinisches Personal. Ruanda gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas, ist aber besonders dicht besiedelt.

    Auf den Punkt gebracht

    • Das gefährliche Marburg-Fieber hat in Ruanda elf Todesopfer gefordert und die Zahl der Infizierten ist auf 36 gestiegen
    • In Hamburg werden nun zwei Menschen wegen Verdachts auf eine Ansteckung untersucht, nachdem sie aus Ruanda eingereist und mit dem Zug weitergereist sind; der Bahnsteig wurde gesperrt und die Betroffenen isoliert
    red
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