Sport
Maradona rührt Federer mit Botschaft zu Tränen
Roger Federer wurde bei der Exhibition in Südamerika gegen Alexander Zverev gefeiert. Dann ergreift Diego Maradona das Wort und es wird so richtig emotional.
An diesem argentinischen Frühsommer-Abend ließ Roger Federer alles mit sich machen. Er war locker, tänzelte und scherzte. Und als aus dem Publikum jemand rief, er solle doch, bitte, stehen bleiben für ein Foto, tat er nicht nur dies, sondern verharrte gleich in verschiedenen Posen – Aufschlag, Vorhand, Rückhand. Dann fragte er auch noch nach, ob das so okay gewesen sei. Federer spielte in Buenos Aires eine von fünf Exhibitions gegen Alexander Zverev. Dafür kassiert der Schweizer laut übereinstimmenden südamerikanischen Medienberichten zehn Millionen Dollar. Also in einer Woche mehr als Dominic Thiem in seinem Rekordjahr 2019 an Preisgeld erspielte. Er cashte knapp unter acht Millionen Dollar.
Showpartien sind sportlich zwar bedeutungslos und das Resultat zweitrangig. Dass dafür der Unterhaltungswert für die Zuschauer oft sogar größer ist, zeigte sich in Buenos Aires. Allein die Präsenz Federers sorgte für Ovationen, er wurde mit ausgelassenen "Olé, Olé"-Fußballgesängen von vollen Rängen im riesigen Mehrzweck-Stadion Parque Roqua begrüßt. Mit Trickschlägen wie Tweenern oder extremen Stopbällen ernteten er und Alexander Zverev dann in ihrem Match, das der Deutsche knapp gewann, immer wieder stürmischen Applaus.
Zverev war eingesprungen für den weiterhin rekonvaleszenten Argentinier Juan Martin Del Potro, der als Ehrengast auf den Court kam.
Per Video zugeschaltet wurde auch ein anderer argentinischer Sportstar, Diego Maradona. Der gesundheitlich sichtlich angeschlagene 59-jährige frühere Weltmeister wandte sich direkt an Federer, nannte ihn "Maschine" und sagte: "Du warst, bist und wirst immer der Größte bleiben." Er könne sich bei ihm melden, wenn er in Argentinien ein Problem habe und grüßte auch seine Frau.
Federer verfolgte die Video-Botschaft mit wässrigen Augen. Er wandte sich selber mit emotionalen Worten ans Publikum, das ihn ebenfalls zu Tränen rührte. Er werde irgendwann nach Buenos Aires zurückkommen, wenn vielleicht auch nicht als Tennisspieler, sagte er. Zverev und er hatten am Dienstag schon in Santiago de Chile gespielt. Ihre Showtournee führt sie noch weiter nach Bogota, Mexiko City und Quito, wo von Freitag bis Sonntag drei weitere Auftritte anstehen.