Wien
839 Euro für einmal wenden: "Lasse es drauf ankommen"
Das Vorgehen ist bekannt, auch die Reaktionen ähneln sich. Noch immer löst ein Parkplatzbetreiber in der Donaustadt Unverständnis bei den Fahrern aus.
Auch Manuela (54) hat es erwischt. Diesmal allerdings nicht in der Franz-Eduard-Matras-Gasse, sondern in der Breitenleer Straße in der Wiener Donaustadt (Anm: Laut "Heute"-Recherchen ist bei beiden Parkplätzen derselbe Betreiber). Auch dort soll sie für einmal wenden nun doppelt bezahlen.
Wendemanöver würde Wienerin 839 Euro kosten
Das Vorgehen ist dasselbe wie in der Franz-Eduard-Matras-Gasse. Manuela hat am 3. Juli 2022 auf dem Privatparkplatz in der Breitenleer Straße kurz gewendet. "Ich war vielleicht zehn Sekunden auf diesem Parkplatz", erzählt sie. Dafür kassierte sie kurze Zeit später eine Strafe, die sie auch bezahlte. "Klar hab ich mich geärgert. Aber ich habe bezahlt und damit hat sich die Sache für mich erledigt", so die 54-Jährige.
Hat es aber scheinbar doch nicht. Denn nun meldet sich eine zweite Firma. Auch dieser Parkplatz scheint geteilt zu sein, die zweite Firma macht nun ebenfalls ihre Ansprüche für eine Besitzstörung geltend. Manuela soll nun auch diese Firma bezahlen, 449 Euro werden verlangt. Das würde ihr kurzes Wendemanöver zu einem teuren Spaß von 839 Euro machen.
"Lasse es jetzt drauf ankommen!"
"Die Firma ist total undurchsichtig. Ich hab da angerufen, da läuft nur ein Tonband", so Manuela, die sich jetzt auch für Rechtsberatung an den ÖAMTC gewandt hat. Dort hat man ihr einen speziellen Rat gegeben.
"Die haben gemeint, ich soll es drauf ankommen lassen. Das heißt, ich soll nur die Unterlassungserklärung einschicken, aber nichts bezahlen. Denn laut den Experten würde mich eine Klage auch nicht so viel mehr kosten als diese Zahlungsaufforderung. Sie geben natürlich keine Garantie dafür, aber ich werde es jetzt darauf ankommen lassen", meint Manuela.