Wien
"Manner-Villa": Anrainer befürchten Baummord in Hernals
In der "Manner-Villa" entstehen derzeit zehn neue Wohnungen sowie eine Tiefgarage. Die Anrainer sorgen sich um die Bäume, der Entwickler beruhigt.
Die "Manner-Villa" in der Klampfelberggasse 2-4 (Hernals) ist eine Immobilien, wie sie in Wien nur selten auf den Markt kommt. Das Gebäude wurde in den Jahren 1910 bis 1914 von Architekt Peter Paul Brang in einem Mix aus Heimatstil und Sezessionismus erbaut. Bis zu seinem Tod im Jahre 2017 lebte hier der letzte Erbe der Schnitten-Familie Manner.
Nun soll in das ehrwürdige Gebäude mit den teils über vier Meter hohen Räumen und Deckengemälden neues Leben einziehen. Die M17 GmbH & Co KG errichtet hier ingesamt zehn neue Wohneinheiten. Darunter sind neben vier luxuriösen Dachgeschoßwohnungen in Maisonette-Form und vier Einheiten in den Zwischengeschoßen mit Terrassen und Balkonen auch zwei Garten-Wohneinheiten im Erdgeschoß geplant.
Sorge der Anwohner: Alter Baumbestand könnte für 20 Stellplätze weichen müssen
Jeder Wohnung ist ein fixer Platz in der Tiefgarage zugeordnet. Diese soll unter der Parkvilla entstehen und insgesamt 20 Stellplätzen bieten. Doch schon vor Baustart sorgt diese für Ärger und Sorge bei den Anrainern. Sie befürchten, dass gesunde Bäume gefällt werden könnten, um Platz für die Garage zu machen.
Mit einem Schreiben wendet sich nun die Initiative "Baumschutz Hernals" an "Heute". Darin heißt es: "Entsetzte Anrainerinnen und Anrainer haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass – mutmaßlich für den Bau einer Tiefgarage – eine große Anzahl von alten, wunderschönen Bäumen in der Parkanlage entfernt werden sollen, obwohl dies offensichtlich im Widerspruch zu den Schutzbestimmungen des Wr. Baumschutzgesetzes stehen müsste".
Projektentwickler beruhigt, verspricht den Erhalt der Bäume
Auf "Heute"-Rückfrage betont man beim Projektentwickler M17 jedoch, dass für die Tiefgarage keine Bäume gefällt werden. "Gerade diese machen ja den Flair des Grundstücks aus", wird betont. Nur einzelne Bäume, die bereits tot sind und bei Stürmen eine Gefahr für Fußgänger und Autos werden könnten, soll weg. Abgesehen davon, habe man "keine Absicht, Bäume zu fällen". Ein Gärtner habe die Bäume untersucht, für der Fällung werde bei der zuständigen Behörde ein entsprechendes Gutachten eingeholt, so die M17.