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Mann wollte freiwillig in Haft, fuhr mit Maserati vor

Ein Mann griff seinen Nachbarn an. Statt die Strafe zu zahlen, entschied er sich die Strafe abzusitzen. Im Gefängnis hielt er es nur drei Stunden aus.

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Weil er die Geldstrafe nicht bezahlen wollte, ging ein Schweizer freiwillig ins Gefängnis und vor dort mit einem Maserati vor. (Symbolbild)
Weil er die Geldstrafe nicht bezahlen wollte, ging ein Schweizer freiwillig ins Gefängnis und vor dort mit einem Maserati vor. (Symbolbild)
laPresse / EXPA / picturedesk.com

"Ich wusste nicht, dass die Zellen so versifft sind. Es war katastrophal. Die Matratze lag an der Wand, überall hatte es Flecken, und das WC war verkalkt", beklagt sich Giuseppe Grasso (58) gegenüber "Blick". Eigentlich hätte der Weinfelder zwölf Tage im Thurgauer Kantonalgefängnis in Frauenfeld absitzen wollen. Dies, weil er die Geldstrafe aus einem Strafbefehl nicht zahlen wollte.

Mit dem Maserati fuhr er am Montag zum Haftantritt. Mit dabei Laptop und Smartphone. Doch bereits nach drei Stunden hielt er es nicht mehr aus. Nebst dem "Dreck" gab dem Nichtraucher vor allem der "entsetzliche" Geruch nach Rauch den Rest. Wie die Zeitung weiter schreibt, zahlte er die Strafe in Höhe von 2.450 Franken, umgerechnet rund 2.265 Euro, dann doch lieber, als noch länger in der Zelle zu hocken. Die Verfahrenskosten sind noch offen.

Lange Vorgeschichte

Dem Gefängnisaufenthalt geht ein langer Nachbarschaftsstreit voraus. Bei einer Sandsteinmauer in Grassos Liegenschaft tropft seit Jahren Wasser durch. Er glaubt, dass sein Nachbar, der weiter oben wohnt, dafür verantwortlich ist. Das führte zu diversen Prozessen. Allerdings nicht zu einem Urteil, wie es Grasso sich wünscht. Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht.

Um seine These zu beweisen, sind Grasso auch unlautere Mittel recht. Laut der "Thurgauer Zeitung" betrat er unerlaubt das Grundstück des Nachbarn, schlug ihn und das Auto. Darüber hinaus zerstörte er Wasserleitungen oder manipulierte daran herum. Dazu kommt laut der Zeitung Versicherungsbetrug. Dafür erhielt er einen Strafbefehl. Die Staatsanwaltschaft forderte eine bedingte Geldstrafe von 55 Tagessätzen, sowie eine Busse von 2450 Franken. Hinzu kommen die Verfahrenskosten.

Noch einmal in den Knast würde Grasso wohl nicht. Gegenüber "Blick" bilanziert er: «"Im Fernsehen hatte ich wunderschöne Schweizer Gefängnisse gesehen. Aber das war definitiv kein Hotel, sondern ein ganz schrecklicher Ort!"

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