Mordprozess in Wien

Mann wegen 30 € ins Herz gestochen – 20 Jahre Haft

Am Wiener Landesgericht wurde ein 32-jähriger Algerier wegen Mordes verurteilt. Nach einem Kokaindeal soll er den Käufer erstochen haben.

Wien Heute
Mann wegen 30 € ins Herz gestochen – 20 Jahre Haft
Am Wiener Landesgericht wurde ein Mann am Montag verurteilt.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Im Dezember 2023 wollte ein 27-jähriger von einem Mann vor einem Gürtel-Lokal Kokain kaufen. Er erhielt eine Probe, für die er 30 Euro zahlen sollte. Der Dealer bezweifelte jedoch, dass die Rechnung beglichen werden würde. Dies führte dazu, dass das Suchtgiftgeschäft für den Käufer tödlich endete. Der Algerier, welcher sich seit 2019 illegal in Österreich aufhält, fügte ihm nämlich einen Messerstich mitten ins Herz zu.

Messerstich traf Herz und Rippe

Die Staatsanwaltschaft schilderte die Situation folgendermaßen: Das Opfer wollte in den frühen Morgenstunden vor einem Lokal am Gürtel Kokain kaufen. Erst verlangte es eine Probe, gab diese jedoch wieder zurück. Der Dealer wollte dafür trotzdem 30 Euro, also stiegen sie gemeinsam mit der Ehefrau des Käufers in ein Taxi, um das geforderte Geld abzuheben. Der 27-Jährige machte jedoch keine Anstalten, die Rechnung zu begleichen. Offenbar befürchtete der Angeklagte, dass er nun leer ausgehen würde und der junge Mann sich aus dem Staub machen wolle. Er zückte ein Messer und stach zu. Dabei traf er das Herz des Opfers und verletzte sogar noch eine Rippe. Obwohl die Taxifahrt ins AKH bloß drei Minuten dauerte, konnte sein Leben nicht mehr gerettet werden.

Bei dem Angeklagten wurde zwar ein Messer sichergestellt, als Tatwaffe kam dieses aber nicht infrage. Auch konnten keine DNA Spuren gefunden werden, die Kontakt mit dem Getöteten belegten. Die Verteidigerin des Algeriers verwies weiters auf eine Sprachnachricht, die dieser nur wenige Minuten nach der Tat an eine Bekannte gesendet haben soll. Darin hieß es unter anderem auch, dass es ihm gutgehe.

"Ich habe das nicht gemacht"

Vor Gericht bestritt der 32-Jährige alles. "Ich habe das nicht gemacht.", so der Angeklagte. Er gab an, zur Tatzeit nicht am Tatort gewesen zu sein. Sein Handy war allerdings zum Zeitpunkt der Tötung an einem Funkmast in der Nähe eingeloggt. Zwei Tage nach der Tat wurde er festgenommen. Der Angeklagte war bereits wegen Suchtgifthandels amtsbekannt und auch vorbestraft. Nachdem die Ehefrau des Getöteten eine Täterbeschreibung abgab und auch die Nationalität des Täters beim Suchtgiftdeal genannt wurde, konnte die Polizei den Kreis auf acht Verdächtige einschränken. Von ihnen wurden sowohl der Witwe als auch dem Taxifahrer Bilder gezeigt. Die Augenzeugen gaben an, den Dealer auf einem davon zu erkennen. Beide waren sich jedoch nicht zu 100 Prozent sicher, dass es sich tatsächlich um den Gesuchten handelte.

Schlussendlich sprach das Landesgericht den 32-jährigen Algerier schuldig und verurteilte ihn zu 20 Jahren Haft. Die Geschworenen gingen mit 6:2 Stimmen davon aus, dass es sich um eine vorsätzliche Tötung gehandelt habe. Der Täter zeigte sich empört: "Wie kann das sein? Ich habe mit der Sache nichts zu tun", rief er nach der Urteilsverkündung. Dann verlangte er, mit seinen Angehörigen telefonieren zu dürfen: "Ich hatte neun Monate keinen Kontakt."  Die Verteidigung kündete an, eine Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung einzulegen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 32-jähriger Algerier wurde am Wiener Landesgericht zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem er einen 27-jährigen Mann nach einem Kokaindeal erstochen haben soll
    • Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen und fehlender DNA-Spuren sprachen die Geschworenen ihn mit 6:2 Stimmen des vorsätzlichen Mordes schuldig
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen