Vorarlberg
Wind fegt Mann hinaus auf den Bodensee – vermisst!
Auf dem Bodensee wird ein Mann seit einem Paddel-Ausflug bei starkem Wind Donnerstagabend vermisst. Eine große Suche blieb vorerst ohne Erfolg.
Am Donnerstagabend, gegen 19:10 Uhr, borgten sich drei junge Männer je ein Standup-Paddle-Board aus, um eine Tour auf dem Bodensee zu machen. Aufgrund des aufkommenden starken Windes der Stärke 6 (39 bis 49 km/h) wurden zwei von ihnen immer weiter vom Ufer weggetrieben. Nur der dritte Mann konnte sich selbständig ans Ufer retten.
Gegen 20.15 Uhr konnte dann einer der zwei vermissten Männer gerettet werden und das Standup-Paddle-Board wurde herrenlos geborgen. Keiner der Beteiligten trug eine Schwimmhilfe.
Sucheinsatz bisher erfolglos
Die Suche nach dem letzten Vermissten musste gegen 22.10 Uhr aufgrund der zunehmenden Dunkelheit abgebrochen werden. Es waren mehrere Boote, V-20, Pfänder, V-112, Föhn und V9 an der Suche beteiligt. Der Polizeihubschrauber Libelle unterstützte die Suche aus der Luft und eine Streife der PI Hörbranz suchte den Uferbereich ab.
Die Suche nach dem vom Wind auf den Bodensee hinausgetragenen Mann geht weiter. Die Hoffnung besteht weiterhin, ihn lebendig aufzufinden.
Viele Vermisste tauchen nicht wieder auf
Über die Zeit hat das Gewässer am Dreiländereck Österreich-Deutschland-Schweiz schon einige Unglücke gesehen, Dutzende endeten auch tödlich. Wer heute im Bodensee baden geht, ist deshalb nie alleine. Noch rund einhundert Leichen verunglückter Menschen sollen sich in seinen Tiefen befinden. Die Kantonspolizei Thurgau zählte zwischen 1947 und 2019 99 vermisste Personen, die nie wieder aufgetaucht sind.
Sie bleiben womöglich für immer verschollen. Weil der Bodensee je nach Wasserstand knapp mehr als 250 Meter tief ist, kommen Leichen nicht mehr an die Oberfläche. "Ab 60 Meter Tiefe ist der See nur noch vier Grad warm. Das ist wie ein Kühlschrank. Bei dieser Temperatur entstehen kaum noch Gase, die den Körper nach oben treiben könnten", erklärte Marcel Kuhn, Leiter der Seepolizei Thurgau, vor einigen Jahren.
Der Wasserdruck tue das Übrige und verhindert zusätzlich den Auftrieb. "Bis 20 Meter Seetiefe stehen die Chancen gut, dass ein Körper an die Oberfläche treibt", sagt Kuhn. Würden die Körper tiefer liegen, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Auftriebs.
Der Wasserdruck tue das Übrige und verhindert zusätzlich den Auftrieb. "Bis 20 Meter Seetiefe stehen die Chancen gut, dass ein Körper an die Oberfläche treibt", sagt Kuhn. Würden die Körper tiefer liegen, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Auftriebs.
Sollte eine der Leichen doch irgendwann wieder aus den Tiefen des Sees auftauchen, ist eine Identifizierung durch DNA-Abgleich relativ gut möglich. Zusätzlich helfen die alten Akten der Vermisstenfälle in den Polizeidienststellen am Seeufer.