Oberösterreich
Mann sticht Ehefrau nieder – "Hat meine Ehre verletzt"
Ein 52-Jähriger soll seine Frau im Mai niedergestochen haben. Seine Begründung vor Gericht: Er habe sich "in seiner Ehre verletzt" gefühlt.
Der 52-jährige Syrer saß am Mittwoch wegen Mordversuchs auf der Anklagebank. Am 23. Mai soll er seine Frau mit einem Tapetenmesser niedergestochen haben – laut Staatsanwalt mit der Absicht, sie zu töten.
Der Mann selbst sagte am Mittwoch beim Prozess im Schwurgerichtssaal im Linzer Landesgericht, er könne sich an den Vorfall nicht mehr erinnern.Er meinte allerdings, seine Frau habe ihm vor der Messerattacke mit der Faust ins Gesicht geschlagen. "Dann sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt."
„"Ich bin ein orientalischer Mann. Bei uns gilt es als schwere Beleidigung, wenn einen die eigene Frau in der Öffentlichkeit schlägt. Das können Sie nicht verstehen", sagte er zum Richter.“
Töten wollte er laut eigener Aussage die 41-Jährige jedoch nicht. "Ich wollte nur, dass sie entstellt ist, damit sie kein anderer Mann mehr ansieht", so die unfassbare Stellungnahme des Mannes vor Gericht.
Dass sich der Mann nicht erinnern kann, ist laut Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner medizinisch nicht zu erklären. Sie meinte viel mehr, er wolle sich nicht mehr erinnern. Beim Fortsetzungsprozess im Jänner wird sie persönlich aussagen.
Vor der Bluttat gab es Spaghetti
Der besagte Tag habe eigentlich ganz normal begonnen. In der Früh sei das Opfer zur Arbeit gegangen, danach habe sie gekocht. "Wir haben dann noch gemeinsam Spaghetti gegessen", schilderte die Frau.
Später begann das Paar zu streiten. Grund dafür war das alte Handy der 41-Jährigen. Der Syrer nahm es ihr weg, weil sie damit mit andren Männern geflirtet haben soll. Die Frau bestritt das allerdings. "Es ging nur um einen Tik-Tok-Kommentar, den ich dann gelöscht habe."
Familie wollte eigentlich Freunde besuchen
Geplant war an dem Tag, dass die ganze Familie Freunde besucht. "Ich habe aber gesagt, ich gehe nur mit, wenn er mir das Handy wiedergibt", schilderte das Opfer im Vorfeld über Video-Botschaft. Wieso sie das Telefon unbedingt zurückwollte, erklärte sie nicht.
Sie verließ laut eigener Aussage daraufhin die Wohnung, um Zigaretten zu kaufen. Der Angeklagte sei ihr gefolgt.
Dann gehen die Geschichten auseinander. Laut Opfer kam die Attacke auf dem Rückweg zur Wohnung völlig überraschend. Sie habe ihren Ehemann zuvor nicht geschlagen.
„"Es war eine Baustelle, deshalb mussten wir hintereinander gehen. Mein Mann hat mich plötzlich von hinten gepackt und mir in die Wange geschnitten", erinnert sich die Frau.“
52-Jähriger soll Ehefrau in den Hals gestochen haben
Als sie zu Boden fiel, soll er ihr nachgesetzt und in den Hals gestochen haben. Die 41-Jährige erlitt außerdem Schnitte am Haaransatz, Kinn und auf der Stirn. "Er wolle mich umbringen, da bin ich mir ganz sicher. Er hat nicht nur mein Leben, sondern auch das seine zerstört."
Die Frau hatte Glück im Unglück. Ein Geistlicher und eine Krankenschwester sahen den Streit und schritten ein. Auch sie wurden von dem 52-Jährigen bedroht.
"Liebe ihn immer noch"
Trotzdem sagt die Frau auch heute noch:
„"Mein Mann war oft sehr aggressiv und hat mir vieles verboten. Das hat mir nicht gefallen. Trotzdem hat alles gepasst und ich habe ihn geliebt und tue es auch noch immer."“
Der Prozess soll im Jänner fortgeführt werden. Dann wird auch Gutachterin Adelheid Kastner aussagen und es wird ein Urteil fallen. Dem Mann drohen zwischen zehn und 20 Jahren Haft.
Frauenhelpline gegen Gewalt (kostenlos und auf Wunsch anonym) 0800 222 555
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39-Jähriger geht in Wien mit Messer auf Mitbewohner los
Während eines Streits soll ein 39-jähriger Somalier kürzlich seinen Mitbewohner in einer Wohnung in der Buchengasse in Wien-Favoriten mit dem Umbringen bedroht haben.
Hierzu soll er auch ein Küchenmesser in die Hand genommen haben und Stichbewegungen angedeutet haben. Der Mitbewohner flüchtete aus der Wohnung und rief die Polizei. Der Tatverdächtige wurde durch die alarmierten Beamten mit Unterstützung der WEGA in der Wohnung festgenommen, berichtet die Polizei. "Heute" berichtete.