Wohnungsbrand in Donaustadt

Mann aus Flammen gerettet – jetzt spricht der Held!

Zwei junge Männer riskierten Samstagabend ihr Leben, um einen Wiener aus den Flammen zu retten. "Heute" sprach mit einem der mutigen Retter.

Christoph Weichsler
Mann aus Flammen gerettet – jetzt spricht der Held!
Mitten in den Flammen: Raphael (26) riskierte sein Leben, um einen Mann aus einer brennenden Wohnung zu retten.
Lesereporter / privat (Fotomontage)

Ein Mann liegt schwer verletzt im Krankenhaus, sein Leben verdankt er zwei jungen Helden, die in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit alles riskierten. Einer von ihnen, der 26-jährige Raphael aus St. Pölten, schildert gegenüber "Heute", wie er den 38-jährigen Bewohner einer brennenden Wohnung aus den Flammen rettete – und was ihn dabei besonders enttäuschte.

"Vollgepumpt mit Adrenalin"

Es geschah am Samstagabend, dem 16. November, in der Donaufelder Straße in Wien-Donaustadt: Schreie hallen durch den Innenhof, dichter Rauch quillt aus einer Erdgeschosswohnung. "Ich war bei meiner Freundin zu Besuch, wir haben gerade ferngesehen, als ich plötzlich Schreie bemerkte", erinnert sich Raphael. Sofort rennt er los, die Stiegen hinunter. Im Innenhof bietet sich ein schockierendes Bild: Ein Mann versucht verzweifelt, durch die Terrassentür seiner Wohnung zu entkommen – Rauch und Flammen versperren ihm den Weg.

"Ich hatte keine Zeit, nachzudenken", erzählt Raphael. "Ich trat die Tür ein, war vollgepumpt mit Adrenalin." Gemeinsam mit einem weiteren Helfer (22) zieht er den Schwerverletzten ins Freie, bevor die Flammen weiter um sich greifen.

"Alle haben nur zugesehen"

Doch was Raphael besonders wütend macht: Rund 20 Menschen standen vor dem Haus, beobachteten die dramatische Rettung – und taten nichts. "Keiner hat geholfen, sie haben nur gegafft, wie wir zu zweit alles gemacht haben. Das hat mich wirklich enttäuscht", sagt er fassungslos.

Großer Feuerwehreinsatz auf der Donaufelder Straße
Großer Feuerwehreinsatz auf der Donaufelder Straße
Leserreporter

Während die Berufsfeuerwehr den Brand löschte und das Gebäude evakuierte, kümmerte sich die Wiener Berufsrettung um die Verletzten. Vier Hausbewohner, darunter Raphael und sein Helferkollege, wurden medizinisch erstversorgt und konnten nach Hause geschickt werden. Der gerettete Mann bleibt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Ein Held, der Leben rettete

Ohne Raphaels mutiges Eingreifen hätte der Abend möglicherweise tragisch enden können. "Ich habe einfach nur gehandelt, ohne groß nachzudenken", sagt der 26-Jährige bescheiden. Doch für seine Freunde und Familie ist klar: Er ist ein Held. Sein Handeln rettete einem Menschen das Leben. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen, ein Fremdverschulden wird jedoch ausgeschlossen.

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    Sabine Hertel (Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei junge Männer riskierten ihr Leben, um einen Wiener aus einem brennenden Haus in der Donaustadt zu retten
    • Einer der Retter, der 26-jährige Raphael, schildert exklusiv, wie er den Bewohner aus den Flammen zog und dabei enttäuscht war, dass rund 20 Menschen nur zusahen, ohne zu helfen
    CW
    Akt.