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Mallorca demonstriert gegen deutsche Touristen
Zum ersten Mal gingen in Mallorca am Samstag tausende Einheimische gegen die Auswüchse des Massentourismus auf die Straße.
Palma de Mallorca: Wo sich normalerweise Touristenmassen durch die Straßen drängen, übernahmen am Samstag die Einheimischen das Kommando. Sie strömten zu einer Großdemo in der Hauptstadt der "Party-Insel".
Anlass des öffentlichen Protestes ist die Unzufriedenheit der mallorquinischen Bevölkerung mit den Auswüchsen des Massentourismus. Tausende wollen auf die vielen Missstände hinweisen.
"Es gibt inzwischen zu viele Menschen, zu viel Müll und zu wenig gesunden Menschenverstand", drückt es eine ältere Dame schimpfend aus.
Plakate mit der Aufschrift "Ohne Beschränkung gibt es keine Zukunft!" und "So weit ist es gekommen! Stoppt den Massentourismus!" ragten aus der Menge.
7,9 Millionen ausländische Touristen kamen zwischen Jänner und Juli auf die Baleareninseln Ibiza, Menorca, Formentera und Mallorca. Viele davon aus Deutschland. Seit 2012 jagt ein Besucherrekord den nächsten.
Obwohl das auch viel Geld bringt, seien die Inseln am Limit angelangt, heißt es. Es braucht eine Obergrenze, die Touristen sollen erzogen, kontrolliert und im Falle des Falles auch bestraft werden.
(red)