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Malle-Vergewaltigung: Nun "biologische Spuren" gefunden

Im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Spurensicherung hat im Hotel viel zu tun. 

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Drei der verdächtigten jungen Männer werden abgeführt.
Drei der verdächtigten jungen Männer werden abgeführt.
Clara Margais / dpa / picturedesk.com

Ob sie wussten, was ihnen drohen kann? Die fünf jungen Deutschen, die derweil wegen einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca hinter Gittern sitzen, müssen mit harten Strafen rechnen – im für sie schlimmsten Fall kann allein die Untersuchungshaft bis zu vier Jahre dauern. Auf seiner Website erläuterte der spanische Anwalt Jesús Becerra hierzu die Gesetzeslage in Spanien.

In Spanien wird eine Untersuchungshaft generell nur in Ausnahmefällen angeordnet – etwa, wenn es eindeutige Beweise für die Schuld von Angeklagten gibt, wenn auf Grund der Schwere der Tat eine lange Haftstrafe wahrscheinlich ist oder wenn Fluchtgefahr besteht. Im Fall der fünf Deutschen – die nun hinter "spanischen" Gardinen sitzen, scheinen zumindest die ersten zwei möglichen Gründe zuzutreffen. Der sechste von ihnen, die ursprüngliche Liebschaft des späteren Opfers, wurde kurzerhand auf freien Fuß gesetzt.

"Knallhart"-Richter mit dem Fall betraut

Für die mutmaßlichen Gruppen-Vergewaltiger, fünf Deutsche im Alter von 21 bis 23 Jahren, hält Beccera eine Untersuchungshaft von bis zu zwei Jahren für wahrscheinlich. Gruppenvergewaltigung kann in Spanien mit bis zu 15 Jahren Haft geahndet werden. Optimistisch dürften die mutmaßlichen Täter auch angesichts der Tatsache nicht sein, dass nun ein als besonders streng geltender Ermittlungsrichter mit dem Fall betraut ist: Antoni Rotger. Auch im Fall der deutschen "Kegelbrüder", gegen die wegen Brandstiftung ermittelt wurde, bestand er trotz gegenläufiger Beweise auf U-Haft. Freikriegen konnten ihre Anwälte sie laut Angaben der "Mallorca-Zeitung" nur, als Rotger im Urlaub war.

Währenddessen laufen die Ermittlungen weiter: Zwei der mutmaßlichen Täter sollen zur Rekonstruktion des Falles zum Tatort gebracht worden sein, wie die spanische Zeitung "Ultima Hora" berichtet. Forensiker sollen dort zahlreiche "biologische Überreste" gesichert haben. Auch die Mobiltelefone der Männer werden derzeit untersucht, offenbar finden sich dort kurze Sequenzen, die den Übergriff dokumentieren. Sie bestreiten den Vorwurf der Vergewaltigung, nur einer von ihnen gibt zu, "zu weit gegangen zu sein".

Die Rekonstruktion des Vorfalls

Die Polizei hat in einer Pressemitteilung den von ihr ermittelten Tathergang geschildert. Demnach hatte die junge Frau in der Nacht auf Donnerstag einen etwa gleichaltrigen Mann aus Deutschland kennengelernt. Sie habe eingewilligt, mit ihm auf sein Hotelzimmer zu gehen. An der Rezeption sei sie jedoch abgewiesen worden, weil sie dort kein Gast war. Daraufhin seien die beiden in ein nahe gelegenes Hotel gegangen, wo fünf Freunde des Mannes abgestiegen waren. Als diese später in ihr Zimmer kamen, hätten vier von ihnen die junge Frau zu sexuellen Handlungen gezwungen.

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    Sechs deutsche Männer wurden am 13. Juli 2023 in Palma de Mallorca in Gewahrsam genommen.
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