Oberösterreich

Corona-Leugner attackieren linke Mahnwache – Anzeige

Im Rahmen einer Corona-Demonstration kam es in Steyr zu Ausschreitungen. Eine Frau wurde attackiert. Jetzt ermittelt die Polizei auf Hochtouren.

Johannes Rausch
Immer wieder wurde in Steyr während der Pandemie gegen die Maßnahmen der Regierung demonstriert. So auch hier auf einem Archivbild. Mit dem aktuellen Vorfall haben die Menschen auf dem Bild nichts zu tun.
Immer wieder wurde in Steyr während der Pandemie gegen die Maßnahmen der Regierung demonstriert. So auch hier auf einem Archivbild. Mit dem aktuellen Vorfall haben die Menschen auf dem Bild nichts zu tun.
LPD OÖ

Jeden Sonntag marschieren Corona-Leugner und Impfkritiker durch die Innenstadt von Steyr. Auch vergangenen Sonntag. Dabei hielt Helga R. laut "Oberösterreichischen Nachrichten" vor rund 70 Teilnehmern eine Rede, in der sie sich gegen die  "Nazi-Keule" wehrte, die angeblich ständig gegen die Impfgegner geschwungen werde.

Die Frau gründete die Organisation "Juden für Aufklärung" (JFA), hat angeblich Vorfahren im Holocaust verloren. Die Israelitische Kultusgemeinde hat laut "OÖN" jedoch noch nie etwas von der Gruppierung gehört, diese spreche auch keinesfalls in ihrem Namen, heißt es in dem Bericht.

Demo und Gegen-Demo

Nach ihrer Ansprache zog der Protestzug mit Getrommel durch die Stadt. Drei Teilnehmer der Corona-Demonstration entfernten sich von der Gruppe und gingen zum Neutor. Dort findet jeden Sonntag eine Gegen-Demo der Plattform "Yes we care. Für ein geeintes Europa, gegen Faschismus" statt. Die Polizei versucht stets beide Gruppierungen voneinander fernzuhalten.

Doch an diesem Sonntag gelang das nicht: Eine Frau der drei Personen ging auf die Mahnwache zu und schlug auf den Regenschirm einer Gegen-Demonstrantin ein.

Einer der Teilnehmer der Gegen-Kundgebung filmte diese Attacke. Daraufhin schlug ihm einer der beiden anderen Männer die Kamera aus der Hand. Die Gemeinderätin Ruth Pohlhammer (Grünen) – eine der Organisatorinnen von "Yes we care" – zeigte laut "Oberösterreichische Nachrichten" den Vorfall bei der Polizei an. 

"Höchst fragwürdig"

"Die sonntäglichen Spaziergänger richten ihre Angriffe auf demokratische Institutionen. Das ist schon höchst fragwürdig", erklärten Bürgermeister Markus Vogl und Bezirksvorsitzende Katrin Auer (beide SPÖ). "Noch weniger darf man es hinnehmen, dass Bürger Opfer einer Attacke werden."

Der Stadtpolizeikommandant Christian Moser lässt derzeit alle Beteiligten befragen. Außerdem wird ein weiteres Video von dem Vorgang analysiert.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View