Nach Olympia-Gold
"Männliche" Boxerin will jetzt Profi-Kämpferin werden
Imane Khelif gewann im Sommer die olympische Goldmedaille. Es gab hitzige Diskussionen um ihr Geschlecht, jetzt will sie Profi werden.
Die algerische Boxerin Imane Khelif war eine der prägendsten Figuren der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer in Paris. Nicht nur, weil die 25-Jährige im Weltergewicht die Goldmedaille erkämpfte, sondern vor allem, weil sie im Zentrum einer hitzigen Gender-Debatte stand.
Obwohl es um ihre Person viele Diskussionen gab, ließ sie sich nicht aufhalten und schlug in Paris alle ihre Gegnerinnen und gewann Gold. Nun will sie den nächsten Schritt machen in ihrer Karriere. "Ich werde bald in die Welt des Profiboxens einsteigen, ich habe viele Angebote", verkündete Khelif an einer von ihr einberufenen Pressekonferenz. Weiter sei auch ein Dokumentarfilm über ihre Erfolgsgeschichte geplant, so die Boxerin.
"Derzeit habe ich mich noch nicht entschieden, wo ich in den Profiboxsport einsteigen werde. Aber ich werde diesen Schritt sehr bald tun, denn wir Algerier möchten unser Niveau im Profiboxen sehen", erklärte die Olympiasiegerin ihre Beweggründe.
Von welchen Verbänden sie Angebote hat, lässt sie offen. Auch der britische Box-Promoter Eddie Hearn hat in der Vergangenheit schon sein Interesse an Khelif geäußert. "Ja, ich würde es tun, aus kommerziellen Gründen. Erstens: Sie ist eine talentierte Kämpferin. Zweitens, kommerziell gesehen hat sie, glaube ich, bis zu zwei Millionen Instagram-Follower, statt 30.000, also ist die Antwort ja", sagte Hearn, der unter anderem Anthony Joshua unter Vertrag hat, im August im britischen TV.
Die Diskussionen um das Geschlecht von Khelif entstanden, nachdem sie von der Internationalen Boxvereinigung (IBA) von den Boxweltmeisterschaften der Frauen 2023 disqualifiziert worden war, da sie angeblich einen Eignungstest für das Geschlecht nicht bestanden hatte.
Sie beharrte stets darauf, dass sie eine Frau ist und ihr Vater legte sogar ihre Geburtsurkunde vor, in der sie als Mädchen geboren wurde. Das Internationale Olympische Komitee verteidigte mehrfach ihr Recht, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Weiter stellte das Komitee die Glaubwürdigkeit der IBA infrage.
Auf den Punkt gebracht
- Die algerische Boxerin Imane Khelif, die bei den Olympischen Spielen in Paris Gold im Weltergewicht gewann und im Zentrum einer hitzigen Gender-Debatte stand, plant nun den Einstieg in den Profiboxsport
- Trotz der Diskussionen um ihr Geschlecht, die durch ihre Disqualifikation bei den Boxweltmeisterschaften der Frauen 2023 ausgelöst wurden, bleibt sie entschlossen und hat bereits zahlreiche Angebote erhalten